Blüten-Rekord beim Euro 

Die Bundesbank registrierte im ersten Halbjahr über 50.000 gefälschte Euroscheine - und damit so viel wie noch nie seit Einführung der Währung. Gemessen am gesamten Bargeld sei der Anteil der Blüten allerdings immer noch auf niedrigem Niveau.

In den ersten sechs Monaten 2015 waren über 30 Prozent mehr Fälschungen in Umlauf als noch im Halbjahr davor. Die Bundesbank zählte über 50.000 "Blüten" im Wert von 2,2 Millionen Euro (davor 1,8 Millionen Euro) – und damit so viel wie noch nie seit der Einführung der Währung im Jahr 2002. Mit Abstand am beliebtesten bei den Fälschern waren dabei die 20er- und 50er-Scheine, mit einem Anteil von insgesamt fast 90 Prozent.

Trotz des Falschgeld-Rekords bleibt man bei der Bundesbank ruhig. "Das Falschgeldaufkommen bleibt in Deutschland trotz des Anstiegs auf einem niedrigen Niveau", sagt Bundesbank-Vorstand Carl-Ludwig Thiele. Auf das Jahr hochgerechnet entfallen laut der Bank auf 10.000 Bürger etwa zwölf gefälschte Geldscheine. "Man muss statistisch gesehen über 800 Jahre alt werden, um mit einer gefälschten Banknote in Berührung zu kommen", erklärte Thiele.

Dazu soll es künftig für die Fälscher mit den neuen Euro-Scheinen noch schwieriger werden. Die neuen 5er und 10er mit verbessertem Fälschungsschutz sind bereits in Umlauf, der neue 20er kommt ab dem 25. November, der 50er ist bereits in Planung.

Falschgeld kommt übers Internet

Die steigenden Falschgeld-Zahlen führen Bundesbank und Bundekriminalamt auf organisierte Gruppen zurück, die ihre Fälschungen zunehmend auch über das Internet in Umlauf bringen. Im großen Stil werde weiterhin in Ländern wie Italien produziert, erklärt Bundesbank-Falschgeldexperte Rainer Elm. Die Anzahl derer, die das Geld in Umlauf bringen, steige mit dem Online-Handel an. So sei fast jeder zehnte falsche 50-Euro-Schein mit einem imitierten Hologramm versehen, das über das Internet vertrieben werde.

Wie die Europäische Zentralbank (EZB) zuletzt mitteilte, ist im Euro-Raum die Zahl der gefälschten Banknoten gesunken. In den ersten sechs Monaten wurden mit 454.000 Fälschungen über zehn Prozent weniger registriert als im zweiten Halbjahr 2014. Aber auch hier ist laut Bundesbank der Blüten-Anteil gemessen an den über 17 Milliarden Euro in Umlauf sehr gering.

Falschgeld erkennen

Trotzdem kann es beim Falschgeld jeden erwischen. "Ob der Schein in der Hand falsch ist oder nicht, lässt sich durch das Prinzip 'Fühlen-Sehen-Kippen' schnell erkennen", sagt Bundesbankvorstand Thiele. Die Verbraucher sollten dabei auf verschiedene Merkmale achten, an denen sie Falschgeld erkennen können:

  • Bestimmte Teile des Druckbildes lassen sich erfühlen, bei der ersten Euro-Serie der Schriftzug "BCE ECB EZB EKT EKP" am oberen Rand, bei der neuen Serie der Schriftzug "BCE ECB EЦБ EZB EKP EKT EKB BĊE EBC" sowie Striche am rechten und linken Rand. 
  • Wasserzeichen im unbedruckten Bereich. 
  • Hologramm verändert sich beim Kippen des Scheines. 
  • Auf der Rückseite können die Verbraucher den Perlglanzstreifen (Stückelungen bis 20 Euro) oder den Farbwechsel der rechten Wertzahl (Stückelungen ab 50 Euro) beim Kippen prüfen. 
  • Die Banknoten der neuen Europa-Serie haben auf der Vorderseite links die Smaragdzahl, deren Farbe sich beim Kippen verändert und bei der ein heller Balken auf- beziehungsweise abwärts wandert.

Zum Vergleich rät die Bundesbank, Banknoten direkt aus dem Geldautomaten zu verwenden. Allein mit Hilfsmitteln wie Lupen, Prüfstiften oder UV-Lampen lasse sich nicht immer ein eindeutiges Prüfergebnis erzielen.

Bei den Münzen hilft zumeist der direkte Münz-Vergleich. Meistens sind bei falschen Münzen Prägungen verschwommener und unebener, oder sie unterscheiden sich in ihrer Farbtönung. Ein- und Zwei-Euro-Münzen sind außerdem schwach magnetisch. Bleibt also eine Münze stark oder überhaupt nicht an einem Magneten haften, handelt es sich in der Regel um eine Fälschung.

Foto: © Margot Kessler /pixelio.de

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