Wegen höherer Mieten sind 24 Prozent der Mieter in den Berliner Ostbezirken bereit, in eine günstigere Wohnung umzuziehen. Drei Prozent haben es schon getan. In den westlichen Bezirken planen dies 17 Prozent und zwei Prozent sind im Zeitraum zwischen 2005 und 2008 bereits umgezogen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Forsa-Umfrage im Auftrag der "Berliner Zeitung" zu den steigenden Mietkosten in Berlin.
Mieterhöhung für jeden zweiten Haushalt
Jeder zweite Mieter-Haushalt in Berlin hat in den vergangenen drei Jahren eine Mieterhöhung bekommen. Für 35 Prozent der Haushalte verteuerte sich die Miete um bis zu fünf Prozent. Weitere 33 Prozent der betroffenen Haushalte mussten um bis zu zehn Prozent mehr Miete zahlen. Für acht Prozent der Mieter, die ein Erhöhungsschreiben erhielten, verteuerte sich die Miete um bis zu 15 Prozent. Und elf Prozent der Haushalte erhielten eine Anhebung der Mietkosten um mehr als 15 Prozent.
Nur Randgebiete Berlins preisgünstig
Ob alle Umziehwilligen tatsächlich ein preisgünstigere Wohnung finden, sei allerdings fraglich, schreibt die Zeitung. Denn preisgünstige Wohnungen mit Mieten von bis zu fünf Euro pro Quadratmeter gibt es vor allem in den Randgebieten von Berlin, wie beispielsweise in Hochhaussiedlungen von Marzahn-Hellersdorf, Reinickendorf und Spandau. Teuer sind dagegen Wohnungen in sanierten Altbauten in Prenzlauer Berg, Mitte, Friedrichshain und Charlottenburg.
Nachfrage nach günstigen Wohnungen groß
"Die Umfrage zeigt, dass die Nachfrage nach preiswertem Wohnraum groß ist", sagt der Hauptgeschäftsführer des Berliner Mietervereins, Reiner Wild. Der Mieterverein setze sich dafür ein, dass die Mieten künftig innerhalb von drei Jahren nur noch um bis zu 15 Prozent statt wie bisher um bis zu 20 Prozent erhöht werden dürfen. Auch müsste es eine Begrenzung der Mieten beim Neuabschluss von Mietverträgen geben, sagte Wild.
Steigende Nebenkosten verteuern Mieten
Zwischen 2005 und 2008 stiegen die Miet-Nebenkosten für Berliner Mieter um 13 Prozent. Die Mieterhöhungen verteilen sich annähernd gleich auf Ost und West. So geben 50 Prozent der Mieter in den westlichen Bezirken und 49 Prozent der Mieter in den östlichen Bezirken an, dass sie mehr Geld für die Miete ausgeben müssen.
Für die Umfrage wurden 1005 Berliner Mieter von Forsa befragt.