Langfristige Immobilienkredite mit festgeschriebenen Zinsen könnten am deutschen Markt künftig schwerer zu bekommen sein. Wie "Zeit online" berichtet, dürfte es für deutsche Banken in Zukunft schwerer werden, länger laufende Finanzierungen abzuschließen, so dass dies auch auf die Kreditvergabe Auswirkungen haben dürfte.
Das könnte zu grundlegenden Veränderungen bei den Baufinanzierungen bewirken. Sollten sich künftig deutlich mehr Verbraucher für kürzer laufende Hypothekenkredite entscheiden, dann bräuchten die Immobilienbesitzer häufiger als bisher Anschlusskredite. Damit gingen Anpassungen an das aktuelle Zinsniveau einher, so dass die Zinsschwankungen zunehmen und die Zahl der Kreditausfälle steigen könnte.
Basel-III: Banken müssen mehr Eigenkapital zurückhalten
Ursächlich für diese Entwicklung sind unter anderem die geplanten strengeren Basel-III-Vorschriften. Demzufolge müssen Banken künftig bei der Vergabe von Krediten mehr Eigenkapital zurückhalten, um sich gegen Ausfälle abzusichern. Zudem müssen langfristige Kredite auch langfristig gegenfinanziert werden.
Steigendes Zinsniveau könnte zu mehr Krediten ohne Zinsbindung führen
"Man sieht jedoch, dass die Institute sich auch im längerfristigen Bereich verstärken wollen. Das zeigt zum Beispiel das gestiegene Interesse an Banken mit Pfandbrieflizenzen, die zum Verkauf stehen", erläutert der Geschäftsführer der Hamburgischen Immobilienhandlung, Erik Marienfeldt. Erst wenn das Zinsniveau wieder steigt, könnten Kredite mit kurzer Zinsbindung oder sogar ohne Zinsbindung deutlich zunehmen.
