Architekten können den Umbau eines Eigenheims verbieten. In diesem Fall beharren Architekten auf das Urheberrecht, wonach das Erscheinungsbild der Immobilie nicht verändert werden darf. "Manche Architekten drohen mit ihrem Urheberrecht, um Planungsaufträge für Modernisierungen oder anbauten zu erhalten," sagte die Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Baurecht, Eva Reinhold-Postina, "Welt online".
Persönliche Schöpfung eines Architekten ist schutzfähig
Laut Urheberrecht ist die persönliche, geistige Schöpfung eines Architekten wie ein Entwurf, eine Zeichnung oder das Bauwerk selbst urheberrechtsschutzfähig. Für den Architekten ergeben sich daraus bestimmte Rechte, beispielsweise kann der Architekt Änderungen am Bauwerk verbieten.
Selbst mit dem Tod des Architekten erlangt der Eigentümer nicht die volle Verfügungsgewalt über die Immobilie. Das Urheberrecht geht mit dem Ableben des Gestalters für die nächsten 70 Jahre auf dessen Erben über.
Gerichte verneinen bislang Urheberrechte bei Zweckbauten
Bislang haben Gerichte bei Zweckbauten wie Eigenheimen, Mehrfamilien- oder Reihenhäuser aber noch nie Veränderungen aufgrund des Urheberrechts untersagt. Nur 15 bis 20 Prozent aller Bauwerke in Deutschland sind urheberrechtlich geschützt. Laut Tillman Prinz, Bundesgeschäftsführer der Bundesarchitektenkammer, ergibt sich für Architekten nur dann ein Mitspracherecht bei Veränderungen, wenn es sich um eine besonders originelle Immobilie handelt, die sich von alltäglichen Bauten abhebt.
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