Nachgelagerte Studiengebühren und Hochschul-Programme
Die privaten Hochschulen in Deutschland verlangen hohe Studiengebühren und haben zu deren Finanzierung ebenfalls Möglichkeiten bereitgestellt. So gibt es an der Privatuniversität Witten/Herdecke das Konzept der "nachgelagerten Studiengebühren" als sozialverträgliches Modell der Studienfinanzierung. Jeder Studierende muss für das gesamte Studium einen Finanzierungsbeitrag von rund 15.000 Euro erbringen. Dieser kann entweder während des Studiums in monatlichen Beiträgen oder nach dessen Abschluss bezahlt werden. Absolventen der Universität zahlen in den ersten acht Berufsjahren monatlich acht Prozent ihres Brutto-Einkommens, sofern es die Untergrenze von 1.700 Euro überschreitet, an die "Studierende Gesellschaft". Dadurch werden dann die derzeitigen Studenten finanziell gefördert.
An der privaten Zeppelin University in Friedrichshafen müssen 3.700 Euro Semestergebühren pro Halbjahr gezahlt werden. Damit Studenten eine Studiendauer von sechs Semestern (Bachelorstudiengang) finanzieren können, bietet die Privatuniversität in Zusammenarbeit mit der Sparkasse Bodensee ein Darlehen an. Die Sparkasse finanziert die Studiengebühren zu einem Zinssatz von vier Prozent vor. Da Studenten dem strengen und subjektiven Auswahlverfahren der Uni unterliegen, verzichtet das Bankinstitut auf die übliche Bonitätsprüfung und Sicherheiten. Ein Jahr nach dem Einstieg ins Berufsleben beginnt die Rückzahlung der Studiengebühren plus Zinsen, wobei die Ratenhöhe individuell vereinbart wird.
Private Bildungsfonds
Die Finanzierung des Studium über einen privaten Bildungsfonds erfolgt unabhängig von der Vermögenssituation, dem Einkommen der Eltern und ohne Hinterlegung von Sicherheiten, sowie gegebenenfalls empfangenen Leistungen wie BAföG, Stipendien oder staatliche Bildungskredite. Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen zahlen in einen Fonds ein, der Studenten unterstützt. Um die Wahrscheinlichkeit, dass die Studenten nach dem Abschluss keine Anstellung finden und den Kredit nicht zurückzahlen können, wird bei der Auswahl auf überdurchschnittlich begabte Bewerber geachtet. Die Förderung durch den privaten Bildungsfonds muss dann später bei Berufstätigkeit verzinst zurückgezahlt werden.
Ein Beispiel hierfür ist das Unternehmen "Career Concept" aus München. Die Bildungsfonds werden in Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule München, der Handelshochschule Leipzig, der Gisma Business School Hannover, der Macromedia Akademie für Neue Medien und in Zusammenarbeit mit der Deutsche Kreditbank für alle Hochschulen in den neuen Bundesländern und Berlin angeboten. Gezahlt werden je nach Modell bis zu 500 Euro im Monat oder bis zu 80 Prozent der Studiengebühren.
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