Bausparen ohne Eigenheimförderung 

Abschaffung der Eigenheimförderung

Neben der Förderung während der Sparphase des Bausparvertrages, gewährte der Staat Mittel im Rahmen der Eigenheimförderung. Doch mit dem Gesetz zur Abschaffung der Eigenheimzulage ist diese Förderung zu Beginn des Jahres 2006 gestrichen worden. Wer aber noch vor dem 1. Januar 2006 mit dem Bau begonnen oder ein Eigenheim gekauft hat bekommt acht Jahre lang Geld aus Berlin.

Der maximale Fördergrundbetrag liegt bei 1.250 Euro im Jahr und die Kinderzulage bei 800 Euro pro Kind und Jahr.

Wann lohnt Bausparen?

Bausparen lohnt sich auch für all diejenigen, die ihr Geld sicher und zu einem guten Zinssatz anlegen wollen, auch wenn sie weder heute noch morgen überhaupt vor haben zu bauen. Wenn Sie als Arbeitnehmer Anspruch auf Wohnungsbauprämie und / oder Arbeitnehmersparzulage haben und bereit sind, Ihr Geld für mindestens 7 Jahre bei einer Bausparkasse anzulegen, dann können Sie alles in allem sogar Spitzenrendite von über 6 Prozent pro Jahr erzielen.

Wenn man also 6 Jahre lang (plus 1 Jahr Sperrfrist, in dem der Bausparvertrag mit vermögenswirksamen Leistungen ruhen muss) seine Arbeitnehmersparzulage in einen Bausparvertrag investiert, kann man mit dieser Sparform risikolos hohe Renditen erzielen.

Wichtig: Sie müssen nicht bauen oder eine Immobilie erwerben, um staatlichen Bauförderung zu erhalten und Bausparer zu werden. Wollen Sie Ihr Geld später anders verwenden, kündigen Sie Ihren Bausparvertrag nach der Ansparphase (i.d.R. nach mindestens 7 Jahren Laufzeit) und verzichten auf die Zuteilung des Bauspardarlehens.

Für Ihren Verzicht erhalten Sie von den meisten Bausparkassen Bonuszinsen bis zu weit über 2 Prozent. Haben Sie zusätzlich die volle Bauförderung erhalten, können Sie jetzt kräftig kassieren – Renditen bis zu über 6 Prozent. Eine Einschränkung besteht allerdings darin, dass Sie nur auf die Zuteilung Ihres Bauspardarlehens verzichten können, wenn Ihr Bausparvertrag zuteilungsberechtigt ist. Zuteilung erhalten Sie nicht automatisch nach der Ansparphase. Der Zeitpunkt ist vielmehr abhängig von den gesamten Einnahmen der Bausparkasse – bei größeren Einnahmen können mehr Zuteilungen erfolgen - und von der Bewertungszahl, die jeder Bausparer nach Erreichen des Mindestsparguthabens und der Mindestwartezeit von seiner Bausparkasse erhält. Wer am längsten wartet und am meisten angespart hat, hat die höchste Bewertungszahl und die geringste Wartezeit. Kündigen Sie vor der Zuteilung, entstehen Ihnen Nachteile. Die Bausparkassen zahlen in diesem Fall keine Bonuszinsen und erstatten auch die bereits gezahlten Abschlussgebühren nicht. Das wirkt sich für den Sparer nachteilig aus, weil die Abschlussgebühr in der Regel von der ersten Sparrate abgezogen wird und die Zinsen auf das Sparguthaben dann insgesamt geringer ausfallen.

Weiterhin müssen Sie beachten, dass die Höhe der Gewinne bei einem Bausparvertrag grundsätzlich von einem soliden Finanzierungsplan abhängt. Wählen Sie deshalb neben einem günstigen Tarif der Guthabenverzinsung auch eine passende und realistische Bausparsumme, damit Sie nach sieben Jahren auch ohne Nachteile über Ihr Guthaben verfügen können. Die vereinbarte Bausparsumme sollte in der Regel das Zehnfache der jährlich vom Staat geförderten Sparleistung (also 470 Euro * 10 = 4.700 Euro) nicht übersteigen.

Übrigens: Auch, wenn Sie Bausparen tatsächlich zum Erwerb von Wohneigentum nutzen, lohnt es sich. Nach einer Langzeit-Studie des Pestel-Institutes Hannover stellt Immobiliensparen (Bausparen und Erwerb einer selbstgenutzten Wohnimmobilie) langfristig die optimalste Altersvorsorge dar. Beim Vergleich mit anderen vermögensbildenden Maßnahmen (Lebensversicherungen und Investmentsparen) ging Bausparen eindeutig als Sieger hervor. Der Sparer profitiert trotz wechselnder Immobilienpreise mit fortschreitender Rückzahlung der Kredite von der sinkenden Zinslast und von ständig steigender Liquidität, weil seine Sparfähigkeit nicht durch steigende Mieten beeinträchtigt wird. 


(Stand: April 2006)