Das Wichtigste zu Mietnebenkosten-Buchrezension 

 

Wer zur Miete wohnt, bekommt den Brief mindestens einmal im Jahr – die Mietneben­kosten­abrechnung. Häufig bedeuten diese Kosten einen enormen finanziellen Mehraufwand für die Mieter. Doch stimmen die Abrechnungen immer? Wie kann sich ein Mieter bei falschen Abrechnungen wehren? Die Ver­braucher­­zentralen und der Deutsche Mieterbund gaben einen Ratgeber zu diesem Thema heraus. Er heißt "Mietnebenkosten. Abrechnung prüfen – Rechte kennen – Betriebskosten senken". Banktip schaute sich das Buch näher an. "Betriebskosten oder Mietnebenkosten sind seit Jahren das Rechts­beratungs­thema Nummer eins in Deutschland" – heißt es direkt im Vorwort des Ratgebers. Nach Angaben des Ratgebers werden etwa 30 Millionen Mietnebenkostenabrechnungen jährlich versendet. Jedoch stimmen die Abrechnungen nicht immer. So heißt es im Ratgeber, dass die örtlichen Mietvereine jede zweite Abrechnung als "falsch, unvollständig oder nicht nachvollziehbar" einstufen. Die Verbraucherzentralen und der Deutsche Mieterbund gaben den Ratgeber heraus, um den Verbraucher mit dem komplexen Thema der Betriebskostenabrechnung vertrauter zu machen. Doch schafft das Buch dies tatsächlich? Auf 222 Seiten hilft der Ratgeber den Lesern. Die Gliederung ist über­sichtlich und einheitlich. Zunächst erklärt das Buch, was sich hinter dem Begriff Betriebskosten genau verbirgt. Weiter werden die gesetzlichen und vertraglichen Regelungen erläutert. Dabei wird auf juristisches Fach­geplänkel verzichtet und die rechtlichen Gegebenheiten in einem verständlichen Deutsch dargestellt. "Die Betriebskostenverordnung definiert allgemein, was unter Betriebskosten zu verstehen ist: Nämlich Kosten, die dem Eigentümer durch das Eigentum am Grundstück oder durch den bestimmungsmäßigen Gebrauch der Gebäude, der Nebengebäude, Anlagen, Einrichtungen und des Grundstücks laufend entstehen."

 

Unterschiede zwischen Mieten


Weiter werden die Unterschiede zwischen Brutto- und Nettomiete aufgezeigt und darauf hingewiesen, dass die Nettomiete der Regelfall ist. Dabei vereinbaren Mieter und Vermieter, dass neben der Miete noch die Betriebskosten gezahlt werden müssen.

Der Begriff "Betriebskosten" wird von Grund auf erklärt. Dabei werden die unterschiedlichen Kosten aufgezeigt und die Unterschiede zwischen kalten und warmen Betriebskosten erläutert. Die kalten Betriebskosten werden im nächsten Kapitel im Detail dargestellt. So zählen unter anderem Grund­steuer, Aufzugskosten oder auch die Unkosten zu den kalten Betriebs­kosten. Der Ratgeber weist bei der Erklärung der Kostenposten auch darauf hin, wo hier Fehler in den Abrechnungen auftreten können. So sind zum Beispiel Kosten für die regelmäßige Reinigung des Treppenhauses auf den Mieter umlegbar. Ist das Treppenhaus jedoch massiv verschmutzt, zum Beispiel aufgrund von Baumaßnahmen oder durch Graffitis, darf dieser Mehraufwand bei der Reinigung nicht auf die Mieter umgelegt werden.

Posten, die keine Betriebskosten sind


Sehr gut an diesem Kapitel ist auch der Abschnitt darüber, welche Posten keine Betriebskosten sind. So darf der Vermieter unter anderem die Kosten für eine Mietausfallversicherung oder die Portogebühren nicht in die Betriebskostenabrechnung mit aufnehmen. Interessant für die Verbraucher ist auch das Kapitel zu den Abrechnungsfristen. Dort wird erklärt, bis wann der Vermieter die Nebenkostenabrechnung abschicken muss, damit diese gültig ist.

Die nächsten Kapitel drehen sich um die Heizungs- und Warmwasserkosten und erklären die wichtigsten Fakten zu diesen Abrechnungsposten. So werden unter anderem die Erfassungssysteme dargelegt, die der Heiz­kostenmessung dienen. Auch wird die Heizkosten­verordnung erklärt und die Verteilerschlüssel, mit denen die Heizkosten in der Abrechnung ermittelt werden, werden erläutert.

Der Kauf von "Mietnebenkosten" lohnt sich


Der gesamte Ratgeber ist optimal aufgebaut und geschrieben. Er erklärt die wichtigsten Fakten zur Betriebskostenabrechnung von Anfang an. Zudem bietet er wichtige Tipps und Verweise in kleinen Kästchen neben dem Text. Sehr gut sind die einfache, konkrete Sprache und der knackige Sprachstil. Dieser führt zu einem einfachen Verständnis der komplexen Problematik der Betriebskostenabrechnung. In dem Ratgeber befinden sich zudem Musterabrechnungen. An diesen kann sich der Verbraucher orientieren, wenn er seine eigene Abrechnung erhält. Zudem sind im Anhang die wichtigsten Adressen vermerkt, an welche sich der Mieter wenden kann, wenn er Fehler in seiner Nebenkostenabrechnung vermutet. Auch für Vermieter ist der Ratgeber interessant. Dieser sieht damit direkt, auf welche Formulierungen er achten muss, wenn er die Kalkulationen für die Betriebskosten erstellt. Auch welche Posten er auf die Mieter umlegen darf und welche er selbst tragen muss, sind in dem Ratgeber verständlich aufgeschlüsselt.

Autor und Bestellung

Der Autor des Buches ist Ulrich Ropertz. Er ist der Geschäftsführer und der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim Deutschen Mieterbund. Der Ratgeber ist bei den Verbraucherzentralen erhältlich. Er kostet 11,90 Euro in Buchform. Als E-Book im Pdf-Format kostet das Buch 9,49 Euro. Interessierte können den Ratgeber auf der Seite der Verbraucherzentrale bestellen.

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