Die Online-Kriminalität ist 2009 sprunghaft gestiegen. Davor warnte der Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Jörg Ziercke, bei einer gemeinsamen Veranstaltung von BKA und Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in Berlin. Insbesondere beim Ausspähen und Abfangen von Daten.
Datendiebstahl beim Online-Banking
Hierzu zählt auch der Diebstahl von Login-Daten beim Online-Banking. 2009 verzeichnete das BKA rund 11.500 derartige Fälle, 2008 waren es nur 7.700 Fälle gewesen. Das entspricht einem Anstieg von fast 50 Prozent. Insgesamt wurden den Behörden 50.254 Fälle von Internetkriminalität im engeren Sinn angezeigt. Im Jahr 2008 lag die Zahl der angezeigten Delikte noch bei 37.900. Ziercke betonte, dass es sich dabei nur um die angezeigten Fälle handele. Die Polizei geht von einer hohen Dunkelziffer aus, da längst nicht alle Ausgespähten dies auch bemerken.
Neue Schadprogramme im Sekundentakt
BSI-Präsident Michael Hange warnte, dass Straftäter pro Tag 15 Schwachstellen in Computerbetriebssystemen entdeckten und alle zwei Sekunden ein neues Schadprogramm auftauche. Gleichzeitig würden bekannte Schadprogramme wie Zeus oder Conficker weiterentwickelt und blieben gefährlich.
Ziercke verteidigt Vorratsdatenspeicherung
Ziercke forderte mehr Spielräume bei der Strafverfolgung. Ziercke wörtlich: "Die Strafverfolgung stößt im Internet an ihre territorialen und funktionalen Grenzen." Eine wichtige Rolle spiele die Vorratsdatenspeicherung. Schließlich sei auch das Kfz-Kennzeichen eine frühe Form der Vorratsdatenspeicherung, und kein Mensch spreche davon, dass alle Fahrzeughalter durch die Kennzeichenpflicht unter Generalverdacht gestellt würden.
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