Mehrere Banken tauschten vorsorglich 90.000 Karten aus. Ein Datenleck bei einem Dienstleister zwang sie dazu. Doch weder die betroffenen Kreditkartenfirmen noch der gemeinsame Zahlungsabwickler Worldline wollen für das Datenleck verantwortlich sein.
Es bleibt weiterhin unklar, an welcher Stelle der Bezahlkette möglicherweise Daten von Betrügern abgegriffen worden sind. Seit einer Woche wird die Öffentlichkeit im Unklaren darüber gelassen, was genau passiert ist (Banktip berichtete).
"An einer derzeit noch nicht bekannten Stelle auf der Akzeptanzseite hat vermutlich ein Datenleck jedoch dazu geführt, dass die Betrugsabteilung von Worldline im Rahmen des kontinuierlichen proaktiven Monitorings seit Anfang Januar vermehrt betrügerische Umsätze mit Karten einiger Bankkunden festgestellt hat", so der Zahlungsabwickler Worldline in einer Stellungnahme.
Es ist die einzige offizielle Stellungnahme. Auch wenn sie in erster Linie dazu dient, das Datenleck im eignen Unternehmen massiv von sich zu weisen. Deshalb auch der Hinweis auf die „Akzeptanzseite“ – die Händler haben also das Datenleck.
Die betroffenen Kreditkartenfirmen Visa und Mastercard hatten wiederum sofort die betroffenen Finanzinstitute informiert. Allerdings betonte auch Visa, dass es sich nicht um einen Datenabgriff bei ihnen handelte.
Commerzbank, Comdirect und Postbank reagierten und tauschten bei insgesamt rund 90.000 Kunden die Kreditkarten vorsorglich aus.