Die Kieler Landesregierung will die schleswig-holsteinischen Sparkassen für Beteiligungen anderer Sparkassen öffnen - aus ganz Deutschland. Kiel weicht damit vom Regionalprinzip der Sparkassen ab. Wie das "Hamburger Abendblatt" berichtet, gilt besonders die Hamburger Sparkasse (Haspa) als interessiert an einem Einstieg bei Sparkassen in Schleswig-Holstein. Die Haspa hat sich bereits an den vier privatwirtschaftlich geführten Sparkassen des Landes beteiligt. Aber auch niedersächsische Sparkassen könnten bei Instituten im Nachbarland einsteigen.
Verkauf von Sparkassenanteilen könnte Kommunen sanieren
Der Schritt soll vor allem die Finanzdecke einiger Sparkassen verbessern. So sind die Sparkasse Südholstein und die Nord-Ostsee Sparkasse (Nospa) in Schieflage geraten. Sie könnten vom Einstieg eines starken Partners profitieren. Profitieren könnten auch die Kommunen als Träger der Sparkassen. Kauft sich eine Sparkasse in eine andere ein, dann fließt der Kaufpreis in die Taschen des Trägers, also die beteiligten Landkreise oder Städte.
Beteiligungen bis 25,1 Prozent erlaubt
Mit der Änderung des schleswig-holsteinischen Sparkassengesetzes sollen Beteiligungen zunächst auf höchstens 25,1 Prozent begrenzt werden. Die Haspa hatte schon früher den schleswig-holsteinischen Landtag gedrängt, ihr den Einstieg bei den nördlichen Nachbarn zu gestatten. Die SPD habe dies jedoch damals verhindert, berichtet das "Hamburger Abendblatt".
Die Sozialdemokraten sehen eine Expansion der Haspa kritisch. Deutschlands größte Sparkasse ist selbst nämlich keine sogenannte Anstalt öffentlichen Rechts. Sie ist eine Aktiengesellschaft, die sich selbst gehört. Die SPD befürchtet, dass auch Geschäftsbanken wie die Deutsche Bank oder die Commerzbank Ansprüche auf Sparkassen-Beteiligungen in Schleswig-Holstein erheben könnten.
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