Der illegale Handel mit persönlichen Verbraucherdaten floriert weiterhin im Internet. NDR-Reportern gelang es innerhalb weniger Stunden auf dem Schwarzmarkt im Internet tausende Datensätze zu kaufen. Insgesamt zwei Millionen Daten wurden den Journalisten von Datenhändlern aus Deutschland, Tunesien und der Türkei angeboten. Neben Adresse und Geburtsdatum enthielten diese auch Bankverbindungen.
Geld ohne Zustimmung abgebucht
Betroffene vom Datenhandel, die der NDR kontaktierte, berichteten, dass unter anderem Glücksspielfirmen ohne ihre Zustimmung regelmäßig Geld vom Konto abgebucht hätten. Viele der Daten seien offenbar mehrfach benutzt worden. Die Informationen stammen von Glücksspielfirmen, Versicherungen oder Abo-Anbietern. Über Callcenter gelangen die Daten häufig an Adresshändler.
Datenschützer nicht überrascht
Das Ergebnis der Recherchen überraschte den Bundesdatenschutzbeauftragten Peter Schaar nicht. Angesichts der Masse an illegalen Daten auf dem Schwarzmarkt seien die Aufsichtsbehörden überfordert, sagte Schaar dem NDR. Viele Datenschutzstellen seien personell unterbesetzt.
Die ersten Fälle von Datenmissbrauch im Internet waren vor einem Jahr bekannt geworden. Ein Callcenter-Mitarbeiter hatte eine CD mit 17.000 Adressen und Bankverbindungen an die Kieler Verbraucherzentrale geschickt. Der Skandal löste eine bundesweite Debatte über den Datenschutz aus. Die Politik reagierte darauf umgehend mit einem neuen Datenschutzgesetz.
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