Die Deutschen sind laut neuer Studie gerne bereit, für ihr Girokonto zu zahlen. Worauf sie Wert legen, ist eine gute Beratung.
Über zwei Drittel sind mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis ihres Girokontos zufrieden, so eine Erkenntnis aus der neuen Bankkundenstudie der Unternehmensberatung Kampmann, Berg & Partner. Das Ergebnis verwundert: denn trotz allgegenwärtiger kostenloser Angebote in der Werbung zahlen über drei Viertel der Deutschen für ihr Girokonto.
"Es kommt beim Bezahlen nicht auf das 'Ob' an, sondern auf das 'Wofür'", sagt Thomas Nitschke von Kampmann, Berg & Partner. Verbraucher würden auch im Alltag selbstverständlich für Dienstleistungen und Infrastruktur, wie etwa den öffentlichen Nahverkehr oder Mobilfunk zahlen. „Filialbanken, die im Niedrigzinsumfeld nur auf kostenlose Angebote setzen, verzichten vielfach auf vorhandene Zahlungsbereitschaft“, sagt Nitschke.
Jedem Vierten ist demnach die genaue Höhe der Kontogebühren egal. 81 Prozent der Verbraucher sind zufrieden, obwohl sie ihre monatlichen Kontokosten nicht kennen. Wenn sie die Kosten doch kennen, sind 67 Prozent mit ihrer Höhe zufrieden. Jeder Zweite akzeptiert monatlich sieben Euro für die Kontoführung.
Von einer Kostenloskultur kann bei der Hauptbankverbindung keine Rede sein, folgern die Studienautoren. Stattdessen sei ein spürbarer Mehrwert zum Beispiel durch gute Beratung viel wichtiger. Selbst von den Kunden mit kostenlosem Konto erwarten 80 Prozent bei Problemen den persönlichen Helfer in der Filiale. "Banken und Sparkassen haben es selber in der Hand: Wer seinen Kunden spürbar mit Rat und Tat zur Seite steht, kann hierfür auch einen Preis verlangen", sagt Nitschke.
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