21 Prozent der Beschäftigten in Deutschland sind Geringverdiener, der Großteil von ihnen trotz Berufsausbildung oder Hochschulabschluss. Dies geht aus einer Studie des Instituts Arbeit und Qualifikation (IAQ) hervor, die der "Berliner Zeitung" vorliegt.
Die Forscher geben in der Studie an, dass 6,55 Millionen Menschen in Deutschland Geringverdiener sind. Das heißt, dass sie im Westen weniger als 9,50 Euro pro Stunde, im Osten weniger als 6,87 Euro verdienen. Das geringe Gehalt liegt allerdings nicht an ihrer Ausbildung: 80 Prozent von ihnen haben entweder einen Hochschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Zwei Millionen mit Stundenlohn unter 6 Euro
Die Lohnhöhe innerhalb des Niedriglohnsektors fällt dabei sehr unterschiedlich aus. So verdienen mehr als zwei Millionen Deutsche weniger als sechs Euro brutto in der Stunde. 2008 mussten in Ostdeutschland 13 Prozent der Beschäftigten mit einem solchen Lohn auskommen, in Westdeutschland waren es 5,4 Prozent.
Anzahl der Niedriglöhne steigt
Die Anzahl derjenigen, die noch weniger verdienen, steigt laut der Studie immer weiter an. So lag 2008 bei rund 830.000 der Beschäftigten der Lohn ein Drittel unter dem der mittleren Einkommensgruppe. Für die Ostdeutschen hieß das einen Stundenlohn von 3,42 Euro, für die Westdeutschen 4,75 Euro. Die Anzahl der Beschäftigten mit diesem Einkommen hat sich laut der Studie innerhalb von zehn Jahren mehr als verdoppelt.
Die Forscher hinter der Studie sprachen sich gegenüber der "Berliner Zeitung" für einen Mindestlohn in Deutschland aus. So würde die Kaufkraft der Geringverdiener gestärkt werden und der Staat müsse sie nicht trotz Beschäftigung mit Hartz - IV Leistungen unterstützen.
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