Noch immer nutzen die meisten Paare bei Geldangelegenheiten ein Gemeinschaftskonto - laut Postbank-Studie insbesondere die älteren und die verheirateten. Bei den jüngeren oder unverheirateten Paaren dominieren die Einzelkonten.
Paare teilen in einer Beziehung Miete, Wocheneinkauf, Versicherungsbeiträge und Rechnungen. Um sich das Ausdividieren und gegenseitige Geldüberweisungen zu ersparen, nutzen die meisten Paare dafür ein Gemeinschaftskonto, wie eine Emnid-Umfrage im Auftrag der Postbank nun ergeben hat. 41 Prozent der Deutschen in einer Beziehung haben dabei ausschließlich ein gemeinschaftliches Konto, weitere 17 Prozent besitzen ein Gemeinschaftskonto und kombinieren es mit zwei einzelnen. Je älter die Befragten, desto beliebter sind dabei die Gemeinschaftskonten.
Die meisten Gemeinschaftskonten werden dann aber doch erst nach der Hochzeit eingerichtet. Zum Vergleich: 72 Prozent der Verheirateten regeln ihre Finanzen über das gemeinschaftliche Konto, bei den unverheirateten Paaren sind es nur 21 Prozent.
Es gibt zwei Arten von Gemeinschaftskonten: das "Oder-" und das "Und-Konto". Bei einem "Oder-Konto" Können in der Beziehung beide in vollem Umfang auf das Konto zugreifen – was auch ein gewisses Konfliktpotenzial birgt. "Das Oder-Konto eignet sich für Paare, die ihren täglichen Zahlungsverkehr darüber abwickeln wollen", sagt Katharina Freudenhammer von der Postbank. "Im Falle einer Trennung steht beiden Partnern je die Hälfte der Einlagen zu oder sie sind zu gleichen Teilen verpflichtet, das Konto wieder auszugleichen - falls vertraglich nichts anderes festgehalten wurde.“
Beim "Und-Konto" können Finanzgeschäfte nur von beiden gemeinsam abgewickelt werden. Eine Girokarte gibt es dazu in der Regel nicht. So haben beide die volle Kontrolle über die Vorgänge. Für die alltägliche finanzielle Nutzung ist das "Und-Konto" nicht zu empfehlen.
39 Prozent der liierten Bundesbürger besitzen stattdessen lieber getrennte Konten. Diese sind bei den 30- bis 39-jährigen mit 56 Prozent, bei den 16- bis 29-jährigen mit 50 Prozent und bei den unverheirateten mit 76 Prozent besonders beliebt. Laut der Umfrage haben übrigens 1,3 Prozent der Befragten weder Zugriff auf ein gemeinsames noch auf ein eigenes Konto – Geldangelegenheiten werden hier allein vom Partner verwaltet.
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