Das Bundeskartellamt ist wenig begeistert von den einheitlichen Kartengebühren für den Handel. Die Begründung: Die Verbraucher müssen für die Kosten geradestehen. Laut dem "Tagessspiegel" verlangt das Kartellamt Änderungen bei den Gebühren.
Kreditinstitute verdienen jedes Mal mit, wenn ihre Kunden EC-Karten mit PIN beim Einkauf einsetzen. Grund: Der Handel muss hier Gebühren an die Kreditinstitute abtreten. Diese sind weitgehend einheitlich. Ulrich Binnebößel vom Handelsverband sagt zu den Kosten: "Im Jahr kommen rund 250 Millionen Euro nur an Gebühren zusammen."
Laut dem Bericht legten die Kreditinstitute vor 20 Jahren die Höhe der Gebühren fest. Seitdem gab es keine Veränderung. Der Handel drängt nun auf eine Senkung der Gebühren. Einige Unternehmen handelten bereits eigene Konditionen mit den Kreditinstituten aus.
Schleppende Verhandlungen
Deshalb glauben die Institute, dass das Kartellamt nicht eingreifen muss. Michaela Roth von der Deutschen Kreditwirtschaft sagt dazu: "Banken und Sparkassen werden ihre Bemühungen intensivieren, weitere Vereinbarungen über individuelle Entgelte zu schließen."
Das Kartellamt sieht das anders. Der Behördenchef Andreas Mundt hält die Gebührenordnung für nicht mehr zeitgemäß. Außerdem benachteilige sie die Verbraucher. "Letztlich trifft das die Verbraucher, weil die Gebühren auf die Preise umgelegt werden."
Die Preisverhandlungen zwischen den Kreditinstituten und einzelnen Handelsunternehmen verlaufen nach seinen Aussagen schleppend. Weiter sagt er gegenüber dem "Tagesspiegel": "Unser Ziel ist es, dass Unternehmen in die Lage versetzt werden, mit den Banken individuelle Konditionen zu vereinbaren."
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