Was tun bei einer Bankpleite? 


Was passiert, wenn meine Bank pleite geht? Was muss ich tun, um mein Geld zurückzubekommen? Sparer sind oft verunsichert, was mit ihren Geldreserven bei einer Bankpleite passieren wird. Banktip erklärt, was dem Kunden und der Bank im Ernstfall bevorsteht.

Phase 1: Die Bank geht pleite

In diesem Fall verhängt die Finanzaufsicht Bafin ein Veräußerungs- und Zahlungsverbot, das sogenannte Moratorium. In dieser Zeit können Kunden weder Geld abheben noch andere Transaktionen vornehmen. Die Bankgebäude werden gesperrt und sämtliche Bankgeschäfte auf Eis gelegt. Dieser Stillstand ist eine Schutzmaßnahme, um die Bank vor größerem Schaden zu bewahren. Innerhalb von maximal sechs Wochen geht es dann darum, eine Lösungsmöglichkeit zur Rettung der Bank zu finden.

Wichtig: Wird das einzige Girokonto gesperrt, sollten sich Kunden schnell um die Eröffnung eines neuen Bankkontos kümmern. Wie bei einem Girokonto-Wechsel müssen dann Daueraufträge neu eingerichtet und Gläubiger über die neue Kontoverbindung informiert werden.

Phase 2: Einlagensicherungsfonds übernehmen

Sollte es nach Ablauf der Frist die Bank nicht zu retten sein, stellt die BaFin den Entschädigungsfall fest. Dann nehmen sich die zuständigen Einlagensicherung des Falles an. In Deutschland gibt es die gesetzliche Einlagensicherung, die freiwillige Einlagensicherung und eigene Sicherungssysteme der Bankenverbände.

Tipp: Private Gelder sind in Deutschland gut abgesichert. Informationen zur Einlagensicherung privater Banken gibt es beim Bundesverband deutscher Banken. Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken haben eigene Sicherungsfonds.

Phase 3: Anleger werden entschädigt

Nach einer Bankpleite nehmen die Sicherungsfonds in der Regel mit den Bankkunden Kontakt auf. Auf einem Formular müssen dann Angaben zur eigenen Person und dem Vermögen gemacht werden. Der Kunde bekommt sein Geld dann innerhalb von 30 Tagen auf ein anderes Bankkonto überwiesen.

Wichtig: Wer all seine Konten bei einer Bank hat, wird im Falle einer Bankpleite in Zahlungsnot geraten. Sicherer ist es, zum Beispiel Girokonto und Tagesgeldkonto bei verschiedenen Instituten einzurichten.

Was passiert mit aufgenommenen Krediten?

Viele würden sich das zwar wünschen, Schulden verfallen bei einer insolventen Bank jedoch nicht. Im Gegenteil, sie müssen weiterhin zurück gezahlt werden. Bei ausstehenden Forderungen kümmert sich der Insolvenzverwalter der Bank um die Angelegenheit.

Was passiert mit Fonds, Aktien und Zertifikaten?

Kunden können bei der Bank einen Antrag stellen, um Aktien und Fonds auf eine andere Bank zu übertragen. Bei Zertifikaten ist die Rettung problematischer. Diese sind nicht über die Einlagensicherung abgesichert und gehören zur Konkursmasse. Wieviel die Anleger zurück bekommen, entscheidet sich während des Insolvenzverfahrens. Im schlimmsten Falle gehen sie, wie auch schon bei der Lehman-Pleite, leer aus.

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