Ratgeber: Guthabenkonto eröffnen 

Ein Guthabenkonto ist eine Alternative für Menschen, die aufgrund eines negativen Schufa-Eintrages kein Girokonto mehr bekommen. Was bei dem "Girokonto ohne Schufa" zu beachten ist, erklärt Banktip.

Wohnung mieten, Gehalt bekommen, bargeldlos zahlen - Ohne Girokonto kaum möglich. Aus diesem Grund gibt es das Girokonto auf Guthabenbasis, welches Banken und Sparkassen neben dem regulären Girokonto anbieten. Das Guthabenkonto heißt auch "Konto für Jedermann".

Für ein Konto auf Guthabenbasis räumen die Banken keinen Dispokreditrahmen ein. Das Abheben und Einzahlen von Bargeld ist dafür kostenlos. Kunden mit Guthabenkonto bekommen zwar von den Banken in der Regel eine EC-Karte, auf eine Kreditkarte müssen sie allerdings verzichten.

Guthabenkonto - Konto für Jedermann?

Dieses Konto für Jedermann muss auch tatsächlich für Jedermann angeboten werden. Das beruht nicht auf gesetzlichen Grundlagen, sondern auf einer Selbstverpflichtung der Kreditinstitute. Die Deutsche Kreditwirtschaft, der Dachverband aller Kreditinstitute, nennt Gründe, aus denen eine Bank ihren Kunden das Guthabenkonto verwehren kann. Dies kann der Fall sein, wenn

1. der Kunde schon über ein Girokonto verfügt,
2. der Kunde die Leistungen des Kreditinstitutes missbraucht. Dies schließt insbesondere gesetzwidrige Transaktionen ein, beispielsweise Betrug oder Geldwäsche,
3. der Kunde Falschangaben macht, die für das Vertragsverhältnis wesentlich sind,
4. der Kunde Mitarbeiter oder Kunden grob belästigt oder gefährdet,
5. die bezweckte Nutzung des Kontos zur Teilnahme am bargeldlosen Zahlungsverkehr nicht gegeben ist, weil zum Beispiel das Konto durch Pfändungen blockiert ist oder ein Jahr lang umsatzlos geführt wird,
6. nicht sichergestellt ist, dass das Institut die für die Kontoführung und -nutzung vereinbarten üblichen Entgelte erhält,
7. sich der Kunde nicht an Vereinbarungen hält.

Wer abgewiesen wird, kann die Schiedsstellen des zuständigen Bankenverbandes anrufen. Diese überprüfen dann den Fall. Adressen und Telefonnummern müssen die Banken dem Kunden geben.

P-Konto soll Konten retten

Problematisch ist der Punkt 5: Wenn ein Kunde schon tief in der Schuldenfalle steckt, dann wird sein Kontoeingang gepfändet. Es folgt kein Zahlungsverkehr und der Kunde verliert sein Guthabenkonto wieder. 

Wenn eine Pfändung abzusehen ist, sollten Kunden daher schnellstmöglich ihr Guthabenkonto in ein Pfändungsschutzkonto (P-Konto) umwandeln. Dies steht jedem Bürger rechtlich zu. Damit bleibt ihm auch bei Pfändungen stets ein unpfändbarer Gehaltseingang von 1028,89 Euro im Monat. Für unterhaltspflichtige Personen gelten höhere Freigrenzen. 

Gebühren beim Guthabenkonto

Ein Girokonto auf Guthabenbasis kostet in der Regel Gebühren. Wie hoch diese Gebühren sind, entscheiden die Institute selbst. Viele Sparkassen führen ein Guthabenkonto zum selben Gebührensatz wie ein normales Girokonto. Oft liegen die Gebühren jedoch über dem, was Kunden üblicherweise für ihr Girokonto zahlen müssen.