Für Miete und Gehaltseingänge – ein Girokonto braucht jeder. Banktip überprüft die Angebote der verschiedenen Kreditinstitute. In dieser Woche ist das Girokonto der Bank 1822direkt an der Reihe.
Die 1822direkt ist ein Unternehmen der Frankfurter Sparkasse. Sämtliche Konten werden auch bei der Frankfurter Sparkasse geführt. Die Direktbank verfügt über kein eigenes Filialnetz oder eigene Geldautomaten. Das Girokonto wird ausschließlich online geführt. Die kostenlose Bargeldversorgung ist über das Sparkassenfilialnetz geregelt.
1. Kontoführung und Zinsen
Das Girokonto der 1822direkt ist nicht immer kostenlos. Verbraucher zwischen 18 und 26 Jahren müssen keine Kontoführungsgebühren zahlen. Bankkunden über 27 Jahren zahlen bei regelmäßigem Geldeingang – unabhängig von der Höhe – ebenfalls keine Gebühren. Geht kein Geld auf das Konto ein, fallen monatliche Gebühren von 3,90 Euro an. Eine Guthabenverzinsung für das Girokonto gibt es nicht.
Der Dispo- und Überziehungszinssatz beträgt 7,74 Prozent p.a. Die Bank hat die beiden Zinssätze, ähnlich wie andere Kreditinstitute, aneinander angepasst. Banktip erklärt die Unterschiede zwischen den Zinssätzen im Ratgeber "Dispo und Überziehung".
2. EC-Karten und Kreditkarten
Die Bank 1822direkt bietet kostenlos eine SparkassenCard. Mit dieser können die Kunden innerhalb des europäischen Wirtschaftsraums kostenlos bezahlen. Bei Zahlungen in Fremdwährung oder außerhalb des europäischen Wirtschaftsraums (EWR) fallen Kosten in Höhe von 1,50 Prozent des Umsatzes an, jedoch aber mindestens 1,50 Euro.
Die Karte hat außerdem eine Geldkartenfunktion. Der maximale Ladebetrag ist 200 Euro. Die Gebühren für den Ladevorgang hängen vom automatenbetreibenden Kreditinstitut ab. An den Automaten der Frankfurter Sparkasse erfolgt die Aufladung kostenlos. Mit der Geldkartenfunktion können kleinere Beträge ohne PIN oder Unterschrift bezahlt werden.
Kunden können zudem zwischen einer Visa und einer Mastercard wählen. Diese kann in der Standard- oder Goldversion zum Konto gebucht werden. Die Goldvariante kostet 50 Euro im Jahr. Die Standardkarte ist für Bankkunden bis 27 Jahren kostenlos. Die Bankkunden über 27 Jahren zahlen für die Standardvarianten der Kreditkarten 25 Euro im Jahr. Diesen Betrag erstattet die Bank unter bestimmten Bedingungen entweder zur Hälfte oder ganz zurück.
Die Erstattung ist abhängig vom Jahresumsatz. Wer einen Jahresumsatz ab 2.000 Euro auf seiner Kreditkarte verbucht, erhält die kompletten 25 Euro zurück. Kreditkartenumsätze ab 1.000 bis 2.000 Euro bekommen 12,50 Euro, also die Hälfte, erstattet. Als Umsätze gelten unter anderem Zahlungen mit der Kreditkarte fürs Tanken oder Shoppen. Nach Angaben der Direktbank gelten jedoch folgende Umsätze nicht: "Maßgeblich für die Rückerstattung ist der Warenumsatz des jeweiligen Laufzeitjahres. Als Warenumsatz gelten nicht Gutschriften, Bargeldverfügungen, Überweisungen oder Kreditkartennutzungsentgelte. Gutschriften auf dem Kartenkonto aufgrund von Warenumtausch oder Reklamationen reduzieren den Warenumsatz. Die Rückerstattung erfolgt nach Abschluss des jeweiligen Laufzeitjahres." Eine Erstattung der Gebühren bei den Goldprodukten ist nicht vorgesehen.
Wer mit der Kreditkarte zahlt, muss laut1822direkt mit keinen weiteren Gebühren im europäischen Wirtschaftsraum rechnen. Bei Zahlungen in Fremdwährung oder außerhalb des EWR fallen Gebühren in Höhe von 1,50 Prozent des Umsatzes an. Die Zahlvorgänge werden monatlich in einer Rechnung gesammelt. Der Betrag wird in einer Summe einmal im Monat vom Konto abgebucht.
3. Bargeld
Abhebungen mit der SparkassenCard sind im Filialnetz der Sparkassen und der Landesbanken kostenlos. Bei allen anderen Banken können Gebühren von 1,00 Prozent des Umsatzes, jedoch aber mindestens von fünf Euro anfallen. Bei Abhebungen im girocard-System in Euro verlangt die 1822direkt keine Gebühren. Hier können jedoch Gebühren der automatenbetreibenden Unternehmen anfallen. Ab einem Betrag von 20 Euro können Kunden auch in allen Supermärkten mit Bargeldservice Geld abheben. Der tägliche Verfügungsrahmen bei Abhebungen mit der SparkassenCard variiert: Bargeldabhebungen an den Automaten der Frankfurter Sparkassen umfassen 2.000 Euro. Bei Abhebungen an fremden Geldautomaten ist der Verfügungsrahmen auf 500 Euro begrenzt.
Abhebungen mit der Kreditkarte sind im europäischen Wirtschaftsraum in Eurowährung am Automaten kostenlos. Dies gilt jedoch nicht für Bargeldverfügungen mit der Kreditkarte in Deutschland. Hier fallen Gebühren in Höhe von 2,00 Prozent des Umsatzes an, jedoch mindestens 5,11 Euro.
Für Bargeldabhebungen am Geldautomaten mit der Kreditkarte in Fremdwährung oder außerhalb des EWR fallen für den Verbraucher Gebühren in Höhe von 1,50 Prozent des Umsatzes an. Wer mit der Kreditkarte Geld am Schalter einer Bank abheben will, muss immer Gebühren zahlen. Diese betragen immer mindestens 5,11 Euro.
Der Verfügungsrahmen bei Bargeldabhebungen mit der Kreditkarte beträgt im Inland pro Tag 500 Euro. Der verfügbare Betrag im Ausland beträgt innerhalb von 30 Tagen 2.000 Euro. Jedoch gilt laut der Bank maximal der monatliche Verfügungsrahmen der Karte. Dieser beträgt monatlich 1.000 Euro und kann je nach Bonität des Kunden angepasst werden.
Bareinzahlungen auf das Konto bei der 1822direkt sind in den Filialen der Frankfurter Sparkasse umsonst.
4. Sicherheit
1822direkt schützt die Kunden beim Online-Banking über zwei verschiedene Verfahren. Hier können die Kunden wählen. So steht ihnen das TAN-Verfahren oder die HBCI-Chipkarte zur Verfügung. Das TAN-Verfahren ist laut der Bank für die Kunden kostenlos. Die Erstbereitstellung einer HBCI-Chipkarte kostet einmalig 15 Euro. Banktip gibt weitere Tipps für die Sicherheit beim Online-Banking.
Kunden der 1822direkt können zudem Telefon-Banking nutzen. Auch hier fallen keine Gebühren an. Diese Banking-Form ist ebenfalls passwortgeschützt.
Wenn die Kreditkarte gestohlen wird oder verloren geht, müssen die Kunden die Kreditkarte über die Telefonnummer 069 - 66 57 13 33 sperren. Bei der EC-Karte gilt der Sperr-Notruf 116 116. Banktip gibt Tipps für die Sicherheit von Geldkarten im Ratgeber "EC-Karte & Kreditkarte: Schützen und Sperren".
Das Kreditinstitut ist durch seine 100-prozentige Zugehörigkeit zur Frankfurter Sparkasse dem Haftungsverbund der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen. Dieser umfasst den Sparkassenstützungsfonds der regionalen Sparkassen- und Giroverbände, der Sicherungsreserve der Landesbanken/Girozentralen und dem Sicherungsfonds der Landesbausparkassen.
5. Boni
Die 1822direkt bewirbt das Girokonto zurzeit mit einer Prämie von 100 Euro. Dazu muss jedoch innerhalb der ersten vier Monate nach Kontoeröffnung mindestens zweimal Gehalt auf dem Girokonto eingegangen sein. Das Konto muss zudem bis zum 31. Januar 2015 generiert und bis zum 10. Februar eröffnet sein.
Fazit:
Die überwiegend kostenlose Kontoführung ist ein Plus. Auch die kostenlose Bargeldverfügung sowie Bareinzahlungen auf das Konto über das Filialnetz der Sparkasse sind weitere Pluspunkte.
Ein zusätzlicher Anreiz ist die Rückerstattung der Jahresgebühren bei den Standardkreditkarten. Auch die derzeitige Bonusaktion mit 100 Euro Startguthaben für Kunden ist positiv zu werten.
Ein Minuspunkt ist, dass die Kreditkartenrechnung nicht in Raten bezahlt werden kann. Das Geld wird monatlich direkt vom Konto gebucht. Wer Kreditkartenbeträge lieber in Teilen bezahlt, muss ein anderes Girokonto wählen oder aber die Kreditkarte losgelöst von einem Konto bestellen.
Ein weiteres Manko ist die kostenpflichtige Geldabhebung mit der Kreditkarte im Inland. Die 1822direkt hat für Inlandsabhebungen nur die SparkassenCard vorgesehen.
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Hier können Verbraucher das Girokonto von 1822direkt eröffnen und 100 Euro Startguthaben erhalten.
Stand: 13. Januar 2015
