Girokonten sind aus dem Alltag der Verbraucher nicht wegzudenken. Kreditinstitute bieten verschiedene Formen der Konten an. Banktip sieht sich die verschiedenen Produkte an. In dieser Woche dreht sich dabei alles um das Girokonto der norisbank.
Die norisbank ist eine Direktbank mit Hauptsitz in Berlin. Seit 2006 ist sie ein Tochterunternehmen des Kreditinstitutes Deutsche Bank. Sie operiert seit 2012 als reine Direktbank. Die Umwandlung zu einer Direktbank führte dazu, dass das komplette Filialnetz der norisbank wegbrach. Das Geldinstitut gehört jedoch zur Cash Group. Kunden können über die Automaten der Cash Group kostenlos Bargeld abheben.
1. Kontoführung und Zinsen
Das Girokonto der norisbank ist kostenlos. Dies gilt auch, wenn kein monatlicher Gehaltseingang zu verzeichnen ist. Mit dem kostenlosen Service können Kunden neben dem Online-Banking auch an den SB-Automaten der Deutschen Bank ihre Geldgeschäfte erledigen. Dort können sie zum Beispiel Kontoauszüge ziehen, beleghafte Überweisungen am Belegscanner aufgeben und Bareinzahlungen an den Einzahlautomaten (bis auf Münzen) vornehmen. Die Kosten für die Münzeinzahlungen müssen bei den jeweiligen Automatenbetreibern erfragt werden.
Auch wenn Kunden beleghafte Überweisungen am SB-Terminal der Deutschen Bank einscannen können, ist eine Abgabe am Schalter nicht möglich. Wer keine Kontoauszüge zieht, bekommt diese nach einer bestimmten Zeit zugesandt. Der Service ist kostenlos.
Kunden der norisbank profitieren zudem vom kostenlosen Telefonbanking. Hier können Sie Aufträge am Telefon klären. Kunden entstehen lediglich die Telefonkosten für ein übliches Inlandsgespräch. Die Telefonnummer für das Online-Banking lautet 030/310 66 005.
Für Kunden mit Guthabenkonto ist der Service der norisbank nicht kostenlos. Diese zahlen vierteljährlich einen Betrag von fünf Euro. Sie erhalten dabei den gleichen Service wie Kunden ohne Guthabenkonten. Ein Guthabenkonto ist eine Option für Kunden, die aufgrund von negativer Bonität kein "normales Girokonto" eröffnen dürfen. Das Konto wird auf Guthabenbasis geführt.
Bei beiden Kontoarten gibt es keinen Guthabenzins. Kunden ohne Guthabenkonto haben die Möglichkeit bei entsprechender Bonität einen Dispokredit zu nutzen. Die Bank berechnet dafür einen Zins von 11,15 Prozent. Überziehungen die über den Disporahmen hinaus gehen, werden mit 13,40 Prozent verzinst. Bei den Überziehungszinsen gilt es zu beachten, dass bei den Überziehungen pauschal 6,95 Euro pro Quartal berechnet werden. Liegen die Kosten der Überziehung jedoch über diesem Preis, gilt der höhere Wert.
2. EC- Karten und Kreditkarten
Das Girokonto bietet eine noriscard (EC-Karte) an. Diese erhalten Kunden bei ausreichender Bonität. Mit dieser Karte können Kunden Bargeld abheben und Überweisungen tätigen. Die Bargeldbeschaffung ist mit dieser Karte weltweit möglich. Kunden mit Guthabenkonto erhalten die sogenannte Servicecard. Diese hat die gleichen Funktionen. Sie gilt jedoch bei der Bargeldbeschaffung nur im Inland und nicht im Ausland. Kunden mit ausreichender Bonität erhalten zudem eine kostenlose MasterCard (Kreditkarte).
Die EC-Karte besitzt eine Geldkartenfunktion. Kunden können den Chip über Geldautomaten mit bis zu 200 Euro aufladen. Wer den Service nutzen will, muss die Funktion aktivieren. Ist diese aktiviert, fällt ein Jahresbeitrag von fünf Euro an. Die Aufladung ist an Geldautomaten der Cash-Group kostenlos. An allen anderen Automaten kostet sie 1,02 Euro. Die Geldkarte ist vor allem bei Fahr- und Parkautomaten praktisch. Kunden können diese hier statt Bargeld nutzen.
Das Bezahlen mit EC–Karte ist in EU-Ländern kostenlos. In allen anderen Ländern fallen Gebühren an. Diese betragen 1,00 Prozent vom Umsatz, jedoch mindestens einen Euro. Das bargeldlose Zahlen mit der Mastercard ist nur in EU-Ländern kostenlos, die den Euro als Zahlungsmittel nutzen. In allen anderen Ländern fällt eine Gebühr von 1,75 Prozent vom Umsatz an.
Wer seine Karte verliert, muss eine Ersatzkarte bestellen. Diese ist auch bei Diebstahl der ersten Karte nicht kostenlos. Es entstehen bei der Neubeantragung Kosten in Höhe von sechs Euro. Verliert ein Kunde die PIN, muss er diese neu beantragen. Dieser Auftrag kostet den Kunden ebenfalls sechs Euro. Die Kunden können allerdings eine Wunsch-PIN wählen. Auch die Kartensperrung im Auftrag des Kunden ist mit sechs Euro Gebühr kostenpflichtig. Einige Kreditinstitute übernehmen die Gebühren bei Ausstellung einer Zweitkarte, wenn diese durch Diebstahl weg ist.
3. Bargeld
Kunden können an allen Automaten der Cash-Group kostenlos Geld abheben. Dabei können bis zu 5.000 Euro am Tag oder pro Woche abgehoben werden. Bei größeren Abhebungen bis zu 9.990 Euro muss vorher mit der Bank Rücksprache gehalten werden. Die Bank schaltet dann die Karte für die Abhebung für sieben Tage frei. Weiterhin können die Kunden an 1.300 Shell-Tankstellen Geld abheben.
Wer den Geldautomaten eines anderen Kreditinstitutes nutzt, muss mit Fremdgebühren von dem Automateninhaber rechnen. Die norisbank selbst erhebt dafür keine Gebühren. Bei Bargeldabhebungen im Ausland fallen neben den Fremdgebühren auch Gebühren der norisbank an. Diese betragen 1,00 Prozent vom Umsatz, jedoch mindestens sechs Euro. Bei Abhebungen in fremder Währung berechnet die Bank den aktuellen Umrechnungskurs. Bei Barauszahlungen mit der Kreditkarte können Gebühren entstehen.
Wer mit seiner Karte im Inland Geld abhebt, zahlt 2,50 Prozent vom Umsatz, jedoch mindestens sechs Euro. Die Barabhebung am Geldautomaten im Ausland ist generell kostenlos. Jedoch Hier können Fremdgebühren durch den Automatenbetreiber anfallen. Wer jedoch im Ausland Geld am Bankschalter holt, muss mit Gebühren von Seiten der norisbank rechnen. Diese betragen 3,00 Prozent vom Umsatz, jedoch mindestens sechs Euro.
4. Sicherheit
Die Überweisungen beim Online-Banking erfolgen mit iTan. Der Kunde bekommt eine Liste postalisch zugestellt. Bei einem Auftrag gibt die Bank an, welche Tan aus der Liste verwendet werden soll. Die Reihenfolge der Benutzung bestimmt die Bank.
Die EC-Karte kann weltweit über die Nummer 0049 30/310 66 005 gesperrt werden. Die Sperrung der Kreditkarte erfolgt unter 0049 30/310 660 10. Die norisbank ist Mitglied im Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken und in der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken. Die Sicherungsgrenze des Einlagensicherungsfonds beträgt für die norisbank aktuell über 75 Mio. € pro Kunde.
5. Boni
Zurzeit bewirbt die Bank ihr Konto nicht mit einem Bonus bei Kontoeröffnung.
Fazit
Das Girokonto mit Mastercard und EC-Karte erhalten nur Kunden ohne negativen Schufaeintrag und regelmäßigem Gehaltseingang. Alle anderen Kunden müssen das Guthabenkonto mit Girocard eröffnen. Die Direktbank bietet zudem Pfändungsschutzkonten (P-Konten) an.
Das Girokonto der norisbank ist für Kunden mit guter Bonität kostenfrei. Leider fehlt eine Guthabenverzinsung bei den Girokonten. Ein weiteres Manko sind die Gebühren für Kunden mit schlechter Bonität. Wer kein Geld hat, muss hier zusätzlich noch Gebühren zahlen. Auch verlangt die norisbank weiterhin einen Überziehungszins. Diesen haben bereits einige Banken abgeschafft.
Positiv hingegen ist die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bank. Obwohl es sich bei der norisbank um eine Direktbank handelt, können Kunden auf die SB-Angebote in den Filialen der Deutschen Bank zugreifen – und zwar kostenlos. Damit sind auch Bareinzahlungen (außer Münzen) kein Problem.
Bei der Kreditkarte gibt es keine Möglichkeit eine VISA-Karte zu erhalten. Die norisbank setzt hier auf die MasterCard. Jedoch unterscheiden sich die beiden Anbieter bei den Akzeptanzstellen kaum. Zu bemerken sei hier, dass die Summe der Kreditkartenabrechnung einmal monatlich abgebucht wird. Teilzahlungen sind nicht möglich.
Vergleichen Sie die Konditionen verschiedener Girokonten über den Girokontorechner auf Banktip.de.