Vorsicht Kostenfalle: Gebühren der Prepaid-Kreditkarte 

Vorsicht Kostenfalle: Gebühren der Prepaid-Kreditkarte

Leider sind Prepaid-Kreditkarten nicht ganz billig. Es fällt zumindest die Jahresgebühr an. Diese kann sich bis auf 79 Euro für die SupremaCard der Schwäbischen Bank belaufen.

Besser schneiden die Prepaidkarte der KarstadtQuelle Bank und die PayangoCard ab. KarstadtQuelle nimmt 19,90 Euro Jahresbeitrag, und die PayangoCard kostet im Jahr 25 Euro für Erwachsene. Für Jugendliche sogar nur 20 Euro.

Die einzige kostenlose Prepaid-Kreditkarte ist die der Wüstenrot Bank. Die gibt es nur im Zusammenhang mit einem Girokonto bei der Bank. Aber Vorsicht: Dafür ist wiederum eine Schufa-Abfrage nötig.

Vorsicht, Monatsgebühren

Mit den reinen Jahresgebühren ist die Sache manchmal nicht erledigt. Gerade das Dumping-Angebot Yuna-Card schröpft seinen Besitzer mit allerlei versteckten Kosten. Die Karte muss gleich für zwei Jahre gekauft werden. Zur Aktivierung fallen also nicht 14,95 Euro an, sondern 29,90 Euro, was allerdings immer noch günstig ist. Doch dazu kommen Verwaltungskosten von 2 Euro pro Monat. In zwei Jahren summieren sich die Kosten also auf 77,90 Euro. Da ist noch kein Weihnachtsgeschenk mit eingerechnet. Zusätzliche Kosten entstehen bei der Aufladung: Nur über sogenannte "Cash Tickets" kostenlos. Alles andere kostet.

Die Wirecard Bank kassiert bei den Besitzern ihrer VISA-Karte sogar satte 9,90 Euro monatlich für die Kontoführung. Das sind 118 Euro pro Jahr nur für Kontoführung! 

Vorsicht, Lastschrift-Rückgabe

Eigentlich sollte die Sache ganz einfach sein: Von der Prepaid-Kreditkarte kann nur abgezogen werden, was an Guthaben drauf ist. Wenn man etwas kauft, dann wird das Guthaben elektronisch geprüft. Reicht es aus, kommt das Geschäft zustande, sonst eben nicht. So funktionieren Prepaid-Kreditkarten - ganz egal, ob an der Tankstelle oder beim Online-Shopping.

Dennoch gibt es Lastschriften. Und es gibt Lastschriftrückgaben, wenn das Guthaben nicht ausreicht. Wie beim Girokonto kosten diese Lastschriftrückgaben Gebühren. Diese liegen bei den Prepaid-Kreditkarten je nach Anbieter zwischen 2,50 Euro und 10 Euro pro Vorgang.

Beispiel: Peter M. braucht 100 Euro in Bar. Die EC-Karte hat er aber nicht zur Hand. Da fällt ihm ein, dass auf seiner Prepaid-Kreditkarte noch 100 Euro Guthaben stehen müssten. Er zieht den Betrag aus dem nächsten Geldautomaten. Dabei hat er vergessen, dass das Abheben von Bargeld mit seiner Prepaidkarte 5 Euro pro Transaktion kostet.

Bei der Kreditkartenbuchung wird aber nur geprüft, ob der gewünschte Betrag zur Verfügung steht, nicht aber ob er auch noch für etwaige Gebühren ausreicht. Die Gebühr von 5 Euro geht jetzt an Peter M.s Kartenanbieter. Dieser kann die Gebühr nicht bezahlen, weil kein Guthaben mehr vorhanden ist, und reicht den Betrag als Lastschrift an die Bank weiter, die Peter M.s Girokonto führt. Wenn das Girokonto jetzt auch nicht die erforderliche Deckung aufweist, dann kommt es zu einer Lastschrift-Rückgabe. Damit steht das Guthaben jetzt im Minus mit:

  • 5 Euro für die Gebühr
  • Gebühr vom Kartenanbieter für die Lastschriftrückgabe,
  • Gebühr der Bank für eine Lastschriftrückgabe.

Gebühren berechnen die Anbieter auch für den Einsatz im Nicht-Euro-Ausland, manchmal auch bei Aufladung des Guthabens (siehe: YunaCard). Immer wenn in einem solchen Fall das Guthaben und der Verfügungsrahmen des hinterlegten Girokontos nicht ausreicht, fällt eine kostenpflichtige Lastschriftrückgabe an. Auch die Jahresgebühr ist eine Gebühr, die theoretisch zu einer Lastschriftrückgabe führen kann. Außerdem sollte man mit einer Prepaid-Kreditkarte keine Geschäfte abschließen, die zu regelmäßigen Belastungen führen (Vereinsbeiträge, Abonnements etc.).

Online oder kostenpflichtig: Verwaltung der Prepaid-Kreditkarte

Wer sich für eine Prepaid-Kreditkarte entscheidet, muss sich darauf einstellen, dass er seine Abrechnungen per E-Mail erhält oder Transaktionen in einem Internetportal verfolgt. Papierhafte Auszüge kosten. Braucht der Kartenbesitzer über eine bestimmte Zahlung einen Beleg, muss er auch den bezahlen. Die Prepaid-Kreditkarte verwaltet man online oder man lässt die Finger davon.

Eurograb Geldautomat: Bargeld mit der Prepaid-Kreditkarte

Die Bargeldabhebung kostet mit einer Prepaid-Kreditkarte grundsätzlich Geld.  Mit der PayangoCard der LBBW bezahlt man für Abhebungen mindestens 2,50 Euro. Bei YunaCard und Prepaid Kreditkarte der KarstadtQuelle Bank mindestens 3,50 Euro. Andere Karten liegen bei mindestens 4 Euro oder 5 Euro pro Abhebung. Erst bei dreistelligen Beträgen erheben die Anbieter eine prozentuale Gebühr.

Teufel im Detail: Eigenschaften der Prepaid-Kreditkarte

Wer eine Prepaid-Kreditkarte sucht, kann zwischen einer unüberschaubaren Menge von Angeboten wählen. Alle verbuchen für sich die oben beschriebenen Vorteile. Doch sie unterscheiden sich in vielen Details.

Karte ohne Karte: Einige Karten kann man als virtuelle Karten buchen. Beim Online-Shopping setzt man diese virtuelle Karte wie eine Kreditkarte ein, man bekommt aber kein Plastikgeld in die Hand. Auch im Internet spielt die Prepaid-Kreditkarte ihre Stärken aus: Verschuldung ausgeschlossen, bei Datendiebstahl ist nur das Guthaben weg. Die britische YunaCard lässt sich zum Beispiel auch rein virtuell nutzen. Sie heißt dann Yuna Online und kostet keine Jahresgebühr. Dafür zahlt man jedoch eine Gebühr für Aufladungen und eine monatliche Servicegebühr von 2 Euro.

Bezahlung: Die Bezahlung der Karte erfolgt entweder per Vorkasse oder bei Erstaufladung. Bei der relativ teuren MediusCard bedeutet das, dass der Kunde gleich 80 Euro als Startguthaben auf die Karte einzahlen muss. 39 Euro Ausgabegebühr und 39,90 Euro Jahresgebühr.

Limits: Viele Karten weisen Limits bei Aufladung oder Guthaben auf. Das kann aus Sicherheitsgründen sinnvoll sein. Aufladelimits weisen vor allem Angebote für Jugendliche auf: Die Schwäbische Bank bietet gleich drei Prepaid-Kreditkarten für Kinder oder Jugendliche an. "MyPrepaid", die "Windows Live Messenger Card" und die "ICQ Club Card" sind maximal bis 300 Euro aufladbar. PayangoCard der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) ist in der Version für Jugendliche bis höchstens 500 Euro aufladbar.

Limits sind aus Sicherheitsgründen vor allem beim Bargeldabheben sinnvoll. Wenn Gauner mit einer Karte und der richtigen PIN Geld am Automaten ziehen, dann bleibt der rechtmäßige Besitzer der Karte in der Regel auf dem Schaden sitzen. Gut, wenn man wie mit der PayangoCard nicht mehr als 500 Euro pro Tag am Atomaten ziehen kann. Die Prepaidkarte der KarstadtQuelle Bank setzt ebenfalls ein Limit für das Geldabheben: 520 Euro am Tag. Im Ausland ist nur bargeld bis 1.500 Euro pro Woche verfügbar.

Höhere Limits können im Ernstfall auch größeren Schaden bedeuten: Besitzer der Major Card der Schwäbischen Bank oder der MediusCard können pro Tag 2.500 beziehnungsweise 2.400 Euro in Bar abheben. Und manches Limit ist geradezu unsinnig. Die Landesbank Berlin (LBB) limitiert Barabhebungen auf 10.000 Euro pro Tag.

 

 

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