Deutschlands Banken und Sparkassen verdienen dank der anhaltenden Niedrigzinsphase immer weniger. Um den Gewinnausfall zu kompensieren, werden Änderungen an der Preis-Struktur vorgenommen. Eine der Folgen: die Zeit der kostenlosen Girokonten geht langsam vorbei.
DKB Cash mit neuen Konditionen
Jüngstes Beispiel: die DKB, die seit vielen Jahren mit ihrem kostenlosen Girokonto wirbt, will dieses in Zukunft als Hauptkonto genutzt sehen. Das heißt: Kontoinhaber, deren monatlicher Geldeingang nicht mindestens 700 Euro beträgt, können weltweit nicht mehr kostenlos Gel abheben. Zwar bleibt die Regelung gleich, dass das Geld abheben beim DKB Cash innerhalb von Deutschlands und Europa kostenlos ist. Aber: wer den vorgegebenen Mindestgeldeingang nicht erfüllt, muss in Zukunft bezahlen, wenn er außerhalb Europas Geld abheben möchte.
Damit will die DKB verhindern, dass das Girokonto bei der Bank weiter nur als Zweitkonto oder Drittkonto geführt wird. Bislang ist das DKB Cash unter anderem beliebt, um bei Fernreisen Geld zu sparen, indem keine Kosten für das Geldabheben anfallen.
Auch andere Banken schrauben an ihren Preismodellen
Die DKB ist nicht die einzige Bank, bei der es Änderungen geben wird. Auch andere Geldinstitute ändern ihre Gebühren, und bieten bestimmte Kontomodelle gar nicht mehr an, oder nur verändert. Die Niedrigzinsphase greift nun auch in einen Bereich ein, der bislang nur dann betroffen war, wenn Zinsen für das Guthaben auf Girokonto und/oder Kreditkarte gewährt wurden.
Nach der Phase der Zinssenkungen bei Sparkonten kommt nun die Phase der Veränderungen bei Girokonten. So führt beispielsweise die Postbank zum 4. Oktober das Giro direkt ein, ein Onlinekonto mit monatlichen Kontoführungsgebühren von 1,90 Euro.
Was Sie als Bankkunde tun können
Die Änderungen bei Girokonten geht oft an den Bankkunden vorbei, wenn diese nur auf den Kontoauszügen vermerkt sind. Achten Sie deshalb in Zukunft auf Änderungsmeldungen, und werfen Sie die Briefe Ihrer Bank mit Kontoinformationen nicht direkt in den Briefkasten.
Die Gebühren, die in Zukunft bei vielen Girokonten anfallen dürfen, können Sie natürlich hinnehmen. Oder Sie machen sich auf, und schauen sich nach einem neuen, günstigeren Girokonto um. Auch in den kommenden Jahren dürfte es noch das eine oder andere kostenlose Girokonto geben, nur sind diese Angebote nicht mehr so einfach zu finden, wie es früher der Fall war. Mit einem Girokonto-Rechner können verschiedene Anbieter für kostenlose Konten gefunden werden.
Und eines ist wichtig: lesen Sie das Kleingedruckte ganz genau! Nicht dass am Ende Ihr Konto zwar an sich kostenlos ist, das heißt, keine Kontoführungsgebühren kostet, aber dafür andere Gebühren teurer sind als bei anderen Banken.
Nutzen Sie unseren Girokonto-Rechner um die Konditionen der Banken zu vergleichen.