Rundgang über die CeBIT 

Auf der 186.000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche der CeBIT tummelten sich auch zahlreiche Dienstleister und Softwarehersteller für private Finanzen. Dass Bankgeschäfte heute nicht mehr nur über den Überweisungsträger und mit dem Berater abgewickelt werden, überrascht die wenigsten. Doch selbst das Online-Banking zählt schon zum alten Eisen. Stattdessen setzen die Dienstleister in diesem Jahr vor allem auf Mobile Banking via Handy und Smartphone.

Finanzdienstleister setzen auf Apps fürs iPhone und Handy

Dem Hype um die Apps (Applikationen) können sich auch Finanzdienstleister nicht entziehen. So präsentierte der Finanzsoftwarehersteller Starmoney mobile Banking-Software fürs iPhone und für Handys. Neu sind die kleinen Programme wie S-Banking und S-Finanzstatus jedoch nicht. Schon im letzten Jahr hatte Starmoney die mobile Plattform Starmobi auf der Computermesse vorgestellt.

Allerdings freute sich der Softwarehersteller über 150.000 Apps für das iPhone, die seit Juli 2009 heruntergeladen wurden. Seit Januar dieses Jahres ist das S-Banking auch für Nokia und Android erhältlich. Außerdem beantworteten Experten Fragen zur Finanzsoftware Starmoney 7.0. Eine neue Version seiner Software für das Online-Banking will Starfinanz im nächsten Jahr herausgeben. Ebenso präsentierte der Softwarehersteller ein Programm für die Steuererklärung 2010. Bei Haufe Lexware informierte man ebenfalls über die aktuelle Steuersoftware des Verlags: Quicken 2010 und Taxman 2010.

TAN-Generatoren werden immer kleiner


Auch nicht ganz neu, aber dafür immer kleiner werden die optischen TAN-Generatoren beim Gerätehersteller Reiner SCT. Gerade mal 72 Millimeter lang, 42 Millimeter breit und 16 Millimeter tief und damit kaum größer als eine Kreditkarte ist der neueste Generator tanJack optic SX.

Will der Anwender eine Transaktion beim Online-Banking bestätigen, hält er das Gerät samt EC-Karte vor eine animierte Balkengrafik, die ihm seine Bank nach Eingabe der Überweisungsdaten zugeschickt hat. Die optischen Sensoren des TAN-Generators lesen die Daten aus. Anschließend wird eine passende Auftrags-TAN erzeugt, mit der die Überweisung freigegeben werden kann. Die optischen TAN-Generatoren sollen die Sicherheit beim Online-Banking erhöhen und künftig das derzeit gängige Verfahren von PIN und TAN ablösen.

Bezahlverfahren mit Fingerabdruck soll salonfähig werden


Doch nicht nur webbasierte Neuerungen wurden auf der CeBIT vorgestellt. Der Biometriespezialist Dermalog aus Hamburg zeigte das Bezahlverfahren mit dem Finger und will dem Verfahren endlich zum Durchbruch verhelfen. Bedenken zur Datensicherheit des biometrischen Bezahlverfahrens will der Anbieter mit dem Argument zerstreuen, dass nur markante Prüfpunkte und nicht der gesamte Finger gespeichert würden.

Mit einer kurzen Bezahldauer punktet das sogenannte Finger-Payment. Nach Angaben von Dermalog erfolgt das Finger-Payment mit 7 Sekunden schneller als das Bezahlen mit Bargeld mit 14 Sekunden. Zuvor müssen sich die Kunden jedoch mit beiden Zeigefingern und ihren Kontodaten im Supermarkt registrieren lassen, danach können sie alle Einkäufe durch Finger auflegen bezahlen. Die Handelskette Rewe testet das Finger-Payment von Dermalog noch bis Anfang Sommer dieses Jahres. Bei dem Biometriespezialisten ist man zuversichtlich, dass Rewe eine positive Bilanz des Pilotprojekts ziehen wird.

Fazit

Bankberatung und Vertragsabschluss auf dem Handy, so sieht die schöne neue Welt nach Ansicht der Aussteller und der Banken aus. Auf der CeBIT in Hannover waren Smartphones eines der Schwerpunktthemen. Auch die Dienstleister und Softwarehersteller für Finanzen setzten auf den Trend und präsentierten Applikationen für das Mobile Banking auf dem Handy oder dem iPhone. Künftig wollen die Veranstalter der Messe wieder verstärkt die Verbraucher ansprechen. Im kommenden Jahr wird die CeBIT in Hannover am 1. März beginnen und am 5. März schließen.

Ricarda Fröhlich und Sandra Kirchner