Die Privaten Krankenversicherungen (PKVs) planen die Einführung von Sondertarifen um die fehlenden Beiträge von säumigen Zahlern aufzufangen. Die zahlungsunfähigen Kunden führen laut "Financial Times Deutschland" (FTD) zu Beitragsaußenständen von Millionen Euro.
Die PKVs müssen für die Notfallversorgung ihrer Kunden aufkommen, selbst wenn diese keine Beiträge mehr zahlen können. Dies verursacht ein Bilanzproblem bei den Versicherungen. Eine Sprecherin der Central Krankenversicherung sagte gegenüber "FTD" : "PKV-weit sprechen wir von rund 150.000 Nichtzahlern und erwarteten Beitragsaußenständen von 300 Mio. Euro bis Ende 2010."
Versicherung als Schuldenfalle
Ursache für diese Situation ist laut "FTD" der Konkurrenzkampf zwischen den Versicherungen. Um neue Kunden hinzuzugewinnen, haben die Versicherungen ihnen niedrige Tarife verkauft. Das traf besonders auf neue oder kleine Selbstständige zu. Wenn deren Geschäfte nicht gut laufen, bleiben sie weiter privat versichert, können jedoch selbst die niedrigeren Beiträge nicht zahlen. Die PKVs müssen trotzdem Alterungsrückstellungen für die nichtzahlenden Kunden aufbauen. Die Kunden selber können ihre Schulden nicht abbauen.
Ein Sondertarif soll Abhilfe schaffen. Laut "FTD" würde er nur Notfälle absichern, wäre allerdings preiswerter als der Basistarif. Rund 100 Euro soll der Sondertarif kosten. Noch ist nicht klar, ob es gesetzliche Anpassungen für einen solchen Tarif geben müsste und ob die Versicherungen eine Alterungsrückstellung für diese Kunden aufbauen müssten. Die Hansemerkur bietet trotzdem bereits einen "Mini"-Tarif an. Für ihn sind 70 bis 100 Euro fällig, eine geringe Alterungsrückstellung wird aufgebaut.
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