Die Marke Berliner Bank wird bis Ende 2017 vollständig vom Markt verschwunden sein. Mit rund 290.000 Privat- und Firmenkunden wird sie dann im Mutterkonzern Deutsche Bank aufgehen.
Deutschlands größtes Geldhaus betont: "Für Kunden ändert sich damit nichts. Die Kontonummern, die Bankleitzahl oder IBAN und BIC bleiben gleich."
Auch für die rund 600 Mitarbeiter wird sich vorerst nicht viel verändern. Da die Berliner Bank bereits seit 2006 eine Niederlassung der Deutschen Bank ist, haben sie auch nahezu ein identisches Produktangebot.
Einen Kuschelkurs fährt die Deutsche Bank deshalb noch lange nicht. Gerade hat sie krisenbedingt einen der härtesten Sparkurse angekündigt: 9000 Stellen sollen weltweit gestrichen werden, davon 4000 in Deutschland. 200 Filialen werden geschlossen. Erstmals seit 50 Jahren sollen Aktionäre für 2015 und 2016 keine Dividende erhalten. Auch soll die Postbank mit rund 15.000 Mitarbeitern wieder verkauft oder an die Börse gebracht werden.
Der neue Deutsche Bank-Chef John Cryan lässt jetzt alles auf Rentabilität überprüfen. Auch, damit die juristischen Altlasten bezahlt werden können. Für frühere Verfehlungen musste das Institut bereits rund zwölf Milliarden Euro hinblättern.
Aktuell haben Berliner Bank und Deutsche Bank rund 80 Filialen in Berlin. Wie viele davon in zwei Jahren noch vorhanden sind, steht in den Sternen. Dabei haben beide Banken in der Hauptstadt ihre Wurzeln:
Die Berliner Bank entstand 1950 in West-Berlin auf Initiative des damaligen Oberbürgermeisters Ernst Reuter. Sie sollte vor allem den Wiederaufbau und die Entwicklung der Berliner Wirtschaft fördern. Die Deutsche Bank wiederum hat sich nach ihrer Gründung 1870 von hier aus zu einem weltweit führenden Konzern entwickelt.
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