Ein robuster Arbeitsmarkt, Rekordbeschäftigung, unproblematische Finanzierungen – all das kam der niedrigsten Pleiten-Quote seit zehn Jahren zugute. Verbraucher- sowie Unternehmerinsolvenzen sanken 2015 deutlich, teilte die Wirtschaftsauskunftei Creditreform mit.
Die Verbraucherinsolvenzen sanken um 8,6 Prozent auf 79.030 Fälle. Die Unternehmensinsolvenzen um 3,3 Prozent auf 23.230 Fälle. Insgesamt gab es 126.200 Pleiten in Deutschland.
Eine der größten Insolvenzen des Jahres betraf die Imtech Deutschland mit gut 3.500 Beschäftigten und 150 Millionen Euro Schulden. Das Insolvenzverfahren könnte über sechs Jahre andauern. Der Modehändler Strauss Innovation ging zum zweiten Mal nach 2014 in die Insolvenz. Mit dem Kettcar-Hersteller Kettler aus dem Sauerland meldete sich ein Traditonunternehmen insolvent.
Die Schäden für die Gläubiger verringerten sich auf 19,6 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor lagen sie noch bei 26,1 Milliarden Euro. Den Grund hierfür sieht Creditreform darin, dass es weniger große Firmeninsolvenzen gab. 80,4 Prozent der Insolvenzen gehen auf die Konten von Kleinstunternehmern mit höchstens fünf Beschäftigten.
Entsprechend sank die Zahl der betroffenen Arbeitsplätze von 264.000 auf 225.000 Stellen. Die Schäden für die öffentliche Hand betrugen geschätzte 6,5 Milliarden Euro nach 7,3 Milliarden im Vorjahr.
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