Alles nur heiße Luft bei Volkswagen? VW hat die internen Ermittlungen im Abgas-Skandal weitgehend abgeschlossen. Rechtswidrige Veränderungen der Verbrauchsangaben und CO2-Werte konnten nicht festgestellt werden, teilte der Konzern in Wolfsburg mit. Auch der Zeitplan für den Rückruf bei VW steht fest.
Einen Monat nach dem Abgaswerte-Skandal sollen sich die massiven Vorwürfe gegen VW in fast saubere Luft aufgelöst haben. "Nur für wenige Modellvarianten müssen die Verbrauchswerte leicht angepasst werden", teilte der VW Konzern mit.
Betroffen seien nur neun Modellvarianten. Diese internen Messergebnisse würden nun bis Weihnachten unter behördlicher Aufsicht nochmals bei einem neutralen Technischen Dienst überprüft. Für die wenigen Fahrzeugmodelle mit Abweichungen sollen die Werte angepasst werden.
Damit habe sich die ursprünglich veröffentlichte Anzahl von rund 800.000 verdächtigen Fahrzeugen nicht bestätigt. Betroffen seien nur noch rund 36.000 Fahrzeuge. Die Konzerntöchter Audi, Skoda und Seat würden jetzt bei ihren zuständigen Zulassungsbehörden vergleichbar Vorgehen.
Betroffene Kunden, bei denen Fahrzeuge nachgebessert werden müssen, werden von Volkswagen ab Januar angeschrieben. Sie selbst müssen sich nicht melden. Ihnen sollen nach Angaben von VW keine zusätzlichen Kosten entstehen.
Gestartet wird mit den Zwei-Liter-Diesel-Motoren. Es folgen voraussichtlich ab April dann die Fahrzeuge mit 1,2-Liter-Motoren und ab Juli die 1,6-Liter-Motoren. Letztere sind von der Umrüstung komplexer betroffen: Neben einem Software-Update wie bei den anderen, müsse hier auch etwas am Motorblock verändert werden.
An der Börse erholte sich der VW-Kurs im Dax nach diesen Nachrichten. Vom Skandal-Tief Anfang Oktober bei 92 Euro liegt er aktuell bei 134 Euro - immer noch fast zur Hälfte vom Jahreshoch entfernt.
Foto: ©Volkswagen AG