Die Gewerkschaft ver.di protestiert gegen die geplante Aussendung von anonymen Testkunden in Banken. Wie die "Westdeutsche Allgemeine Zeitung" berichtet, sollen die Tester nach Fehlberatungen durch Kundenberater suchen.
Der Bundestag berät zurzeit über einen Gesetzesentwurf, durch den die Finanzaufsicht BaFin mehr Rechte erhalten soll. Darunter fallen auch verdeckte Ermittelungen, um Fehlberatungen aufzudecken. Außerdem soll es ein Melderegister für Bankberater und ein zweijähriges Tätigkeitsverbot bei Fehlverhalten geben.
Ver.di sieht in dem Einsatz der verdeckten Ermittler eine Kriminalisierung der Kundenberater. So sagte Uwe Foullong, Mitglied des ver.di-Bundesvorstandes: "Eine solche Kriminalisierung schafft nicht mehr Verbraucherschutz, sondern führt zu mehr Unsicherheiten und Druck bei den Beschäftigten."
Weniger Verkaufsdruck statt Ermittler gefordert
Ver.di sammelte 70.000 Unterschriften von Beratern der Banken und Sparkassen, um Änderungen im Gesetzentwurf zu erreichen und übergab diese dem finanzpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Volker Wissing (FDP). Die Gewerkschaft sieht andere Möglichkeiten zum Verbraucherschutz: Der Verkaufsdruck müsse von den Beratern genommen werden.
Die Volks- und Raiffeisenbanken teilen die Meinung von ver.di. So sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken, Uwe Fröhlich, gegenüber der "Westdeutsche Allgemeinen Zeitung": "Verdeckte Ermittler bekämpfen Verbrecher, wir aber sind nicht kriminell." Der Zentrale Kreditausschuss der Privatbanken- und Sparkassenverbände sieht den Einsatz der Ermittler laut der Zeitung weniger problematisch. Testkäufer seien schließlich schon länger für die BaFin und die Banken selbst unterwegs.
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