Scheinfirmen, Falschgeld, Devisengeschäfte: Betrüger gaben sich als Investoren am deutschen Immobilienmarkt aus. Sie köderten die Verkäufer mit viel Geld, lockten sie nach Italien und machten dabei ihre eigentlichen Deals – sogenannte Rip-Deals. Jetzt schnappte die Polizei eine internationale Bande.
Die Staatsanwaltschaft und die Zentrale Kripo Osnabrück (Niedersachsen) ließ eine internationale Betrügerbande auffliegen. In dreizehn Monaten ermittelten sie neun Tatverdächtige, denen rund 250 Straftaten zugeordnet werden können. Die Schadenssumme liegt bei mehr als 560.000 Euro. Drei Betrüger sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen wird banden- und gewerbsmäßiger Betrug im Bereich sogenannter Rip-Deals (Vorschussgeschäfte) vorgeworfen.
Bei einem Rip-Deal treten die Betrüger als Kreditgeber oder Käufer hochwertiger Güter wie Immobilien, Schmuck oder Kunst auf. Sie melden sich auf Zeitungsanzeigen. Treten rhetorisch geschickt auf, locken die Verkäufer ins Ausland, meist nach Italien, und schlagen ihnen ein Devisentauschgeschäft vor. Die ursprünglichen Kaufabsichten treten dabei in den Hintergrund.
Um das Vertrauen zu gewinnen, geben sich die Betrüger zunächst sehr großzügig. Das Opfer gewinnt kleine Summen bei den Devisentauschgeschäften. Kommt es dann zum eigentlichen Deal – dem ganz großen Geschäft, sind die Betrüger weg, sobald sie das Geld vom Opfer in Händen halten. Das Opfer hat im Gegenzug von den Betrügern einen Koffer mit Falschgeld erhalten.
"Diese kopierten Banknoten sehen täuschend echt aus, sind aber mit dem Schriftzug 'Facsimile' versehen", sagt eine Polizeisprecherin. In diesem Zusammenhang warnt die Polizei ausdrücklich vor Verkaufsgesprächen und Investorenkontakten, die mit einem Treffen im Ausland und Devisengeschäften verbunden sind.
Foto: ©Zentrale Kriminalinspektion Osnabrück