Nach einer Studie des Bankenverbandes steigt bei Jugendlichen wieder das Interesse an Wirtschaftsthemen. Jeder dritte Jugendliche interessiert sich inzwischen wieder stark bis sehr stark dafür – 2012 war es nur rund jeder fünfte Befragte.
"Damals haben wir deutlich die Folgen der Finanzmarktkrise gespürt", sagt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes, bei Vorstellung der Jugendstudie. Die komplexen und schwer verständlichen Negativthemen hätten viele Jugendliche eher abgeschreckt. 2012 hatten sich nur noch 22 Prozent für Wirtschaftsthemen interessiert – der schwächste Wert, den die 2003 erstmals aufgelegte Studienreihe in diesem Punkt je erzielt hat. In der jetzt vorgestellten fünften Auflage der Studie sind immerhin schon wieder 34 Prozent der 14- bis 24-Jährigen stark bis sehr stark an Wirtschaftsthemen interessiert.
Laut Studie haben sich die ökonomischen Kenntnisse bei den jungen Menschen zuletzt zwar verbessert, trotzdem sind immer noch bei vier von zehn Befragten die Kenntnisse schlecht bis sehr schlecht. Relativ einig sind sich die Jugendlichen und der Bankenverband darin, wie diese Defizite künftig angegangen werden können: Acht von zehn Jugendlichen wünschen sich verstärkt das Thema Wirtschaft in der Schule, rund drei Viertel sogar ein eigenes Schulfach Wirtschaft.
"Der Bankenverband setzt sich seit fast 30 Jahren für ein solches Fach ein", sagt Kemmer. "Die jungen Menschen müssen gewappnet sein, um als ´mündige Verbraucher`– und auch als Bankkunden - ihre finanziellen Entscheidungen treffen zu können."
Die Studie hat sich auch damit befasst, wie die Jugendlichen ihre Finanzen managen. Trotz niedriger Zinsen legen die 21- bis 24-jährigen Sparer im Monat durchschnittlich 236 Euro zurück, bei den 14- bis 17-Jährigen sind es durchschnittlich 39 Euro.
Für die Studie hat GfK Marktforschung im Auftrag des Bankenverbandes 651 repräsentativ ausgewählte 14- bis 24-Jährige in Deutschland telefonisch befragt.
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