Die HSH Nordbank erwartet erst für 2011 wieder nachhaltige Gewinne, die die Ausschüttung einer Dividende an ihre Eigner ermöglichen. Für 2009 und 2010 sei damit nicht zu rechnen, erfuhr die "Financial Times Deutschland" (FTD) aus Eigentümerkreisen.
Die Bank hat nach ersten Zahlen 2008 rund 2,8 Milliarden Euro vor Steuern und Restrukturierungskosten verloren. 2007 hatte die Bank noch 285 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet.
Damit er wieder Dividenden einfahren kann, verhandelt der nach eigenen Angaben weltgrößte Schiffsfinanzierer zusammen mit seinen Eignern seit Wochen über ein neues Finanzkonzept des Kreditinstituts. Die HSH-Nordbank gehört den Ländern Hamburg und Schleswig-Holstein sowie den Sparkassen dieser Länder und dem Finanzinvestor J.C. Flowers. Notwendig sei frisches Kapital sowie Garantien für riskante Wertpapiere - für beides werden nach Angaben der Zeitung die Länder garantieren, die je 30 Prozent an der HSH Nordbank halten.
Nach FTD-Informationen sollen Hamburg und Schleswig-Holstein die HSH Nordbank mit einer Garantie von 10 Milliarden Euro absichern. Das Risiko, dass die Bank die Garantie der Länder in Anspruch nehmen muss, werde derzeit mit weniger als 50 Prozent beziffert, schreibt die Zeitung.
Zudem sei eine Stammkapitalerhöhung von 3 Milliarden Euro geplant, die ebenfalls die Länder zeichnen. Die Sparkassen sind dazu ebenso wenig bereit wie J.C. Flowers. Wie bei dem verlustträchtigen Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate hält er rund ein Viertel der Anteile.
Auch die HSH Nordbank hatte sich bei der isländischen Kauphting-Bank und bei der inzwischen insolventen US-Investmentbank Lehmann Brothers verspekuliert. Der größte Anteil des Verlusts in Milliardenhöhe stamme aber aus Abschreibungen auf das Kreditersatzgeschäft. Zudem musste die HSH ihre Risikovorsorge auf 1,4 Milliarden Euro drastisch erhöhen, schreibt die FTD.
Für die Ausfallgarantie zahlt die HSH Hamburg und Schleswig-Holstein Gebühren. Sie dürften laut Insidern die Zinskosten der Länder mehr als ausgleichen. Die Zinskosten fallen an, weil die Länder die Kapitalerhöhung voraussichtlich durch eine er Anleihe refinanzieren werden. Auf eine Bad-Bank-Lösung des Bundes für riskante Wertpapiere wollte die Bank nicht warten.
Die HSH plant nach Angaben der FTD zukünftig ihre Aufspaltung zu gleichen Teilen in eine Kern- und eine Abwicklungsbank. Die Kernbank soll regionales Immobilien- und Firmenkundengeschäft, das Geschäft mit vermögenden Privatkunden sowie die internationale Schiffsfinanzierung umfassen, Neugeschäfte aber nur eingeschränkt eingehen.