Der Kampf gegen Cyberkriminalität: Das Hasso-Plattner-Institut (HPI) hat allein in diesem Jahr in Internetforen rund 35 Millionen geraubte Identitätsdaten aufgespürt. Cyberkriminelle hatten diese veröffentlicht und so für weitere mögliche illegale Handlungen zugänglich gemacht.
Passwörter stehen an der Spitze der geraubten Identitätsdaten. Danach folgen Vor- und Zunamen, Telefonnummern und mit weitem Abstand Kreditkartendaten.
"Es gab in diesem Jahr sehr viele große Datendiebstähle, bei denen jeweils mehr als eine Million Sätze von Identitätsdaten geraubt und anschließend veröffentlicht wurden", berichtet HPI-Direktor Professor Christoph Meinel in Potsdam (Brandenburg).
Die HPI-Sicherheitsforscher machten 15 Quellen aus, unter anderem Skype, Twitter, Minecraft. Besonders bei Dating-Portalen wie beispielsweise Ashley Madison oder Adult Friend Finder sehen Hacker ein hohes Erpressungs-Potenzial.
Die Sicherheitsforscher bieten auf ihrer Internetseite einen kostenlosen Leak Checker-Dienst an. Wer dort seine Emailadresse eingibt, erfährt nach einem Abgleich sofort, ob diese in Verbindung mit anderen persönlichen Daten wie beispielsweise Passwörtern oder Kontonummern offengelegt und missbraucht wurden.
"Wir können solche Abgleiche mittlerweile mit mehr als 215 Millionen erfasster Daten aus so genannten Identity Leaks durchführen", sagt Professor Meinel. 100.000 Verbraucher nutzten dieses Angebot in den vergangenen zwölf Monaten. In rund 13.000 Fällen informierten sie die Forscher über einen Missbrauch und wie dem zu begegnen ist.
"Selbst wenn nichts gefunden wurde, teilen wir das den Anfragern mit. Das bietet aber keine Garantie, dass persönliche Informationen nicht doch gestohlen wurden", so Professor Meinel. Denn nicht alle geraubten Daten würden auch veröffentlicht.
Viele Verbraucher denken nicht über einen Schutz im Internet nach. Professor Meinel: "Unangefochten weltweit auf Platz 1 liegt leider nach wie vor die Zahlenreihe 123456, obwohl automatische Cracker solche simplen Passwörter als erstes und blitzschnell ermitteln."
Foto: ©Hasso-Plattner-Institut