Die Europäische Zentralbank übernimmt die Aufsicht über die 120 größten Banken im Euroraum. Die Kontrolle der Kreditinstitute soll nach einheitlichen Kriterien erfolgen. Die deutschen Banken betrachten die Neuerung als positive Entwicklung.
Am 4. November 2014 übernimmt die Europäische Zentralbank (EZB) die Bankenaufsicht und läutet damit ein neues Kapitel bei den Finanzhäusern in der Eurozone ein. Nach einem Jahr Vorbereitung, begleitet mit gewaltigen Anstrengungen, werden die 120 größten Kreditinstitute im Euroraum künftig von der EZB beaufsichtigt. Nach Meinung von Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret wird die Bankenaufsicht in Zukunft strenger werden. Besonders für Kreditinstitute, die beim Stresstest auffällig geworden sind. Elke König, Präsidentin der Bankenaufsicht BaFin, glaubt, dass die EZB die Situation der Banken nun eher aufgrund handfester Daten bewerten wird. So plant die EZB, die Kontrolle der Banken anhand gleichartiger Faktoren wie Eigenkapital, Wertpapierbestände und Kredite durchzuführen.
Die Bankenaufsicht der EZB soll für mehr Stabilität auf den europäischen Finanzmärkten sorgen. Deshalb haben die Mitarbeiter der EZB vor wenigen Tagen einen Stresstest mit den größten Banken absolviert. Einige Experten kritisieren dennoch, dass Finanzpolitik und Bankenaufsicht nun bei einer Institution zusammenlaufen und dadurch die Gefahr von Interessenskonflikten droht.
Die deutschen Banken nehmen die einschneidende Änderung wohlwollend zur Kenntnis."Wenn am 4. November die EZB für alle Institute in der Eurozone die Verantwortung übernimmt, ist dies die richtige Konsequenz aus den Erfahrungen der Finanzkrise. Ein gemeinsamer europäischer Finanzmarkt braucht eine gemeinsame Aufsicht", erklärt Michael Kemmer, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes.
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