Die Europäische Zentralbank (EZB) will verstärkt die Geschäftsmodelle und Ertragskraft der Banken überprüfen. Dafür hat sie fünf Schwerpunkte für 2016 festgelegt, teilte die EZB in Frankfurt mit.
"Es bricht nun das zweite ganze Jahr der Bankenaufsicht im Euro-Währungsgebiet an, und wir wollen gleich zu Jahresbeginn offen darlegen, was unsere Tätigkeit leiten wird", so die oberste EZB-Bankenaufseherin Danièle Nouy. "Die Prioritäten sind ein wichtiges Instrument, um die Aufsichtsmaßnahmen für alle Banken auf harmonisierte und angemessene Weise zu koordinieren und gleichzeitig zu gleichen Rahmenbedingungen und Wachstum beizutragen."
Zum einen will die EZB also ganz genau hinsehen, welche Risiken die Banken bei ihren Geschäften eingehen und welche Gewinnaussichten sie haben. Damit sollen die Verbraucher geschützt werden. Zum anderen wird weiterhin verstärkt bei den Banken mit dem Blick auf die Liquidität, Eigenkapitalausstattung, Kreditrisiko und Datenqualität darauf geachtet, dass es nicht erneut zu einer Finanzmarktkrise wie der ab 2007 kommt. Den in vielen Euro-Ländern leiden die Geldinstitute immer noch unter hohen Beständen ausfallgefährdeter Darlehen.
Auch ein neuer Stresstest ist für 2016 geplant. EZB und der Banken-Regulierer EBA konnten sich diesmal auf nur 53 Institute einigen - darunter sind auch die zehn größten deutschen Banken.
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