Die Finanztransaktionssteuer ist in Europa offenbar beschlossene Sache. Wie unter anderen die "Financial Times Deutschland" (FTD) berichtet, haben sich die Finanzminister der Euro-Länder in der Europäischen Union (EU) darauf geeinigt, die Steuer notfalls im Alleingang einzuführen.
Die Minister fordern zwar eine internationale Finanztransaktionssteuer, bei der auch die Amerikaner mitziehen. Sollte dies nicht der Fall sein, dann sei man gezwungen auf diesem Feld voranzugehen, erklärte der Vorsitzende der Euro- Finanzminister, der Luxemburger Jean-Claude Juncker. Man könne sich nicht immer hinter den Amerikanern verstecken.
Über die Finanztransaktionssteuer, auch Finanzmarktsteuer oder Börsensteuer genannt, wollen die Euro-Politiker die Finanzmärkte stärker an den Schäden durch die Finanzkrise und an der Risikovorsorge für kommende Krisen beteiligen. Der Entschluss der Euro-Finanzminister soll einstimmig gefallen sein. Selbst Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) stimmte der Steuer zu. Bisher hatte die Bundesregierung die Finanztransaktionssteuer abgelehnt und sich auf eine Bankenabgabe geeinigt.