ESF, ESM, weitere Senkungen der Einlagensicherung, gesamteuropäische Haftungsszenarien - Deutsche Sparer und Anleger sind sich immer unsicherer darüber, wo das Geld am sichersten aufgehoben ist. Zwar versprachen Banken zu Beginn des Jahres 2016, dass alle Ersparnisse innerhalb der Europäischen Union bis zur Grenze von 100.000 EUR pro Konto sicher sind, doch was passiert beim Supergau? Was plant die EU für die Zukunft und wo sind Gelder der Sparer wirklich gut aufgehoben?
Nach der Finanzkrise ist vor der Pleite - Sparen in der EU
Laut aktuellen Statistiken gehen etwa 80% der Bevölkerung davon aus, dass die Folgen der Finanzkrise noch nicht überwunden sind und auch Finanzprofis werten die Risiken nach wie vor als existent: So sind Credit Default Swap (CDS) und andere Gründe für das Wachsen der Geldblase, deren Platzen den Höhepunkt der Finanzkrise darstellten, noch immer nicht verboten. Kreditinstitute und Unternehmen, die mit einer Bad Bank verbunden waren, machten hohe Verluste oder gingen Pleite. Die Dezentralisierung war die Rettung für viele Institute auf der ganzen Welt. Die aktuellen Pläne der EU-Kommission stehen dem entgegen.
Gesamteuropäische Einlagensicherung als Horrorszenario?
Eine Bank verdient Geld damit, dass es in Umlauf ist. So wird das Geld, was wir auf dem digitalen Kontostand sehen nicht komplett von den Kreditinstituten gehortet. Nur ein Bruchteil bleibt als echter Wert in den Safes zurück. Seit Ende 2015 sieht die Europäische Kommission den Schritt zur Bankenunion als Vollendung der Währungs- und Wirtschaftsunion als "unabdingbar".
Schon beim Unterzeichnen des ESM, in dem sich die Länder Europas wirtschaftlich gegeneinander absicherten, wurde aus vielen nationalen Kammern Kritik gegenüber eines europaumfassenden Einlagensicherungsfonds laut. Die zentralisierte Lösung würde bedeuten, dass im Falle eines Geschwürs wie bei der letzten Finanzkrise alle Sparer der europäischen Länder betroffen sind. Szenarien wie in Griechenland, in denen die Banken gestürmt werden, um die letzten Bündel Bargeld zu bekommen sind denkbar: Das Geld auf dem Konto und den Sparbüchern wäre in diesem Szenario eine leere Zahl.
Wo Werte noch Werte bleiben - sichere Anlagen
Die Praxis rund um die Riester-Rente zeigte, dass bei der Frage wo Geld gut angelegt ist, jeder auf sich allein gestellt ist: Die Politik förderte den Abschluss der Rente, forcierte diese als gewinnbringend. Was verschwiegen wurde: Der Ertrag wird in die späteren Sozialleistungen eingerechnet, der Sparer bekommt am Ende weniger, als wenn er das Geld einfach - die Inflationsrate missachtend - in einem Kopfkissen versteckt hätte.
Als wirklich sichere Anlagen können somit alle Kapitalanlagen gewertet werden, hinter denen ein realer, physischer Wert steht. Gold, Silber, Platin und andere Edelmetalle, Kunstobjekte und Immobilien sind eine sichere, wertstabile Anlage und ermöglichen bei einem kritischen Auge auf die Kursentwicklung und guten Verkäufen auch den ein oder anderen Gewinn für zwischendurch. Andere Möglichkeiten, wie die Investition am Aktienmarkt oder in ein Unternehmen sollten bestens geprüft werden, schließlich sind alle vernetzten Märkte gewissen Schwankungen, Schwächen, politischen Entscheidungen und Skandalen der Unternehmensführung ausgeliefert.
Das Bankkonto bietet beim Tagesgeschäft und den üblichen Transaktionen nach wie vor die nötige Sicherheit und die beste Lösung. Viele Kreditinstitute zeigen attraktive Lösungen in Form von Tagesgeldkonten, Festgeldkonten und Co. Wer größere Beträge sparen möchte, sollte diese außerhalb einer Bank aufbewahren. Die Grenze von 100.000 EUR sollte als absolutes Maximum verstanden werden.
Wie glaubwürdig die Versprechen einiger Banken sind, kann humoristisch in einem Interview mit dem Satiriker Martin Sonneborn für die ZDF Heute Show nachvollzogen werden: www.youtube.com