Mini-Zinsen, positive Wirtschaftslage und trotzdem halten sich mittelständische Unternehmen bei Investitionen zurück. Dafür sind sie finanziell gut gepolstert. Das ergab die aktuell jährliche Studie „Diagnose Mittelstand“ vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband (DSGV) in Berlin.
Bilanzen von rund 250.000 Firmenkunden der 413 deutschen Sparkassen standen für die Auswertung zur Verfügung. Das Fazit: Die Bilanzkennzahlen erreichen aktuell historische Bestwerte. Gleichzeitig sei dies aber auch Ausdruck dafür, sich bei neuen Investitionen zurückzuhalten.
Durchschnittlich verfügte der Mittelständler Ende 2014 über eine Eigenkapitalsquote von 25,5 Prozent. Die Sparkassen-Experten gehen davon aus, dass diese Zahl von dem Ergebnis Ende 2015 noch übertroffen wird. Zum Vergleich: 1999 lag der Wert noch bei 2,6 Prozent.
Gut bei Kasse seien die Mittelständler auch bei den liquiden Mitteln beispielsweise in Form von Bankguthaben. Hier lag der Rekordwert von Einlagen bei rund 140 Milliarden Euro. Die Ursachen für den Investitionsstau sehen die Experten in einer „tief greifenden Verunsicherung“ angesichts der Krisen im Euroraum.
Dabei bleibe die Ertragslage weiterhin sehr gut. Im Verhältnis zum Umsatz lagen die Gewinne 2014 bei etwa sieben Prozent.
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