Hohe Abschreibungen im Investmentbanking und hohe Kosten für Rechtsstreitigkeiten: Nach der Deutschen Bank meldet nun auch die Credit Suisse Milliardenverluste durch teure Aufräumarbeiten. Allein im vierten Quartal 2015 kam es zu einem Verlust von rund sechs Milliarden Franken und unterm Strich bleibt die Hälfte im Minus, teilte die Schweizer Großbank mit.
Ebenso wie die Deutsche Bank hat auch die Credit Suisse eine neue Unternehmensführung, die die Altlasten beseitigen will. Dazu gehört bei beiden Banken tausende von Arbeitsstellen abzubauen.
"Das vierte Quartal 2015 war geprägt von volatilen Marktbedingungen, dem Druck auf die Marktliquidität, dem Einbruch der Ölpreise, der Ausweitung der Kreditspreads, der anhaltenden Ungewissheit über die divergierende Geldpolitik und umfangreichen Fondsrücknahmen durch Marktteilnehmer, die sich auf die Preise von Finanzanlagen auswirkten", sagte Credit Suisse-Vorstandschef Tidjane Thiam. 500 Millionen Franken sollen jetzt jährlich auf Fixkostenbasis eingespart und 4000 Arbeitsstellen gestrichen werden.
Vorausschauend kündigt Thiam bereits an, dass die Marktbedingungen im Januar 2016 ebenfalls schwierig waren. Vielleicht waren damit auch weitere Kosten für Rechtsstreitigkeiten gemeint. Erst vor wenigen Tagen war durch die US-Börsenaufsicht SEC bekannt gegeben worden, das die Großbanken Barclays und Credit Suisse sich mit den US-Behörden im Streit um die hauseigenen Handelsplattformen auf einen Vergleich geeinigt hätten.
Die Schweizer müssen nun unter anderem wegen Abschöpfung von Vermögensvorteilen insgesamt 84,3 Millionen US-Dollar an die Börsenaufsicht SEC und die New Yorker Staatsanwaltschaft zahlen. Bei dem Streit ging es um sogenannte Dark Pools, bankinterne außerbörsliche Handelsplätze für den anonymen Handel mit Finanzprodukten.
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