Geld soll investiert und nicht geparkt werden. Wer sich nicht daran hält, soll für sein Guthaben bei der Commerzbank Zinsen bezahlen. Zunächst betraf es nur große Unternehmenskunden. Jetzt ist nach einem Bericht der "Welt am Sonntag" auch der Mittelstand betroffen.
"Bei Firmenkunden, großen Konzernen, institutionellen Kunden und Kunden des öffentlichen Sektors, die hohe Guthaben als Einlagen bei uns parken, vereinbaren wir verstärkt für die überschüssige Liquidität eine individuelle Guthabengebühr", bestätigte die Commerzbank eine Anfrage der "Welt am Sonntag". Ziel sei es allerdings, mit den Kunden zusammen alternative Anlagekonzepte zu entwickeln.
Damit gibt die Commerzbank den Druck weiter, den sie selbst von der Europäische Zentralbank (EZB) erhält. Im Juni 2014 hatte diese erstmals in ihrer Geschichte negative Einlagenzinsen für Banken eingeführt. Dieser sogenannte Strafzins von zunächst minus 0,1 Prozent beträgt mittlerweile minus 0,3 Prozent. Er ist ein Signal an die Banken, das Geld lieber Unternehmen für Investitionen zur Verfügung zu stellen. Doch stattdessen geben einige Banken diesen Strafzins einfach an ihre Kunden weiter.
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