Im Streit um die europaweite Einlagensicherung bleibt es weiter spannend. Die EU-Kommission in Brüssel will den Schutz von Spargeldern ab 2017 einheitlich werden lassen. In Deutschland sprechen sich jetzt einige Bank- und Sparkasseninstitute mit einem Positionspapier erneut dagegen aus.
Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) und der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGV) haben jetzt gemeinsam ein Positionspapier gegen die von der EU-Kommission vorgeschlagene europaweit vereinheitlichte Einlagenversicherung verfasst.
In dem Positionspapier heißt es unter anderem, dass dies ein Eingriff in die Kunde-Bank-Beziehung sei, eine Haftungskaskade ausgelöst werden könne, die letztlich zu Lasten der Sicherungsmittel für Einleger und Sparer gehe.
„Wir sprechen uns klar gegen das Vorhaben einer Vergemeinschaftung der Einlagensicherung innerhalb der Eurozone aus. Es widerspricht dem marktwirtschaftlichen Prinzip der Eigenverantwortung, wenn die hiesigen Schutzsysteme für Spareinlagen in anderen Mitgliedsstaaten haften, ganz ohne die Möglichkeit, Risiken kontrollieren zu können“, sagt BVR-Präsident Uwe Fröhlich.
Deutschland hat im Gegensatz zu einigen anderen EU-Ländern ein jahrelang stabil aufgebautes System zum Schutz ihrer Kunden bei einer Bankenpleite. Falls ein Kreditinstitut nicht mehr in der Lage ist, Einlagen seiner Kunden zurückzuzahlen, garantiert diese Einlagensicherung dem Kunden, dass er pro Institut mit einem Betrag bis zu 100.000 Euro geschützt ist. Gerade einmal die Hälfte aller EU-Länder kann da mithalten.
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