Deutsche Mittelständler sind für 2016 zuversichtlich: Rund 90 Prozent von ihnen bewerten ihre aktuelle Finanzierungssituation positiv. 39 Prozent wollen im kommenden Jahr zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Das geht aus einer Umfrage des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW) hervor.
"Der Mittelstand ist auch 2016 Garant für Wachstum und Beschäftigung in Deutschland. Die Unternehmer gehen mit Optimismus in das neue Jahr, trotz einer weltwirtschaftlich schwierigen Lage", erklärt BVMW-Chef Mario Ohoven in Berlin.
Laut Verbandsumfrage im Dezember mit rund 2400 Unternehmern erwarten 62 Prozent von ihnen für 2016 einen anhaltenden Aufschwung in Deutschland. Im Jahr zuvor waren es nur 49 Prozent. Trotzdem sehen 38 Prozent (Vorjahr: 51) das Land in die Rezession schlittern.
Allergrößte Sorgen bereite nach wie vor der Fachkräftemangel, so Ohoven. Wie schon im Vorjahr hätten mehr als 87 Prozent der Unternehmer Schwierigkeiten, offene Positionen mit Fachkräften zu besetzen. Fast 35 Prozent der Betriebe mussten aus diesem Grund sogar Aufträge ablehnen. Flüchtlinge als Problemlöser halten fast 70 Prozent der Befragten für unwahrscheinlich bis ausgeschlossen.
Gut 38 Prozent der Unternehmer erwarten noch höhere Umsätze in den kommenden zwölf Monaten. Vier von zehn Unternehmen planen in 2016 ebenso große Investitionen wie in 2015. Rund 34 Prozent (Vorjahr: 29) wollen mehr investieren als in den vergangenen zwölf Monaten.
Kritik vom Verband hagelt es Richtung Bundesregierung. Dort müssten angesichts eines Investitionsstaus von 100 Milliarden Euro jetzt Investitionen gefördert werden, so Ohoven. Sonst drohen ein Know-how-Verlust und weitere Standortnachteile.
Deshalb fordert der Verband ein Wagniskapitalgesetz für innovative Klein- und Mittelbetriebe, eine steuerliche Forschungsförderung und die Abschaffung der Erbschaftssteuer. Hinzu kommt die Forderung nach einem Sonderprogramm "Digitale Bildung", finanziert durch einen Prozentpunkt der Mehrwertsteuer.
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