Trotz positiver Wirtschaftsdaten in Deutschland sind alle Dax-30-Konzerne mittags tiefrot. Der Dax insgesamt steht mit vier Prozent im Minus. Schuld ist China. Dort brach die Börse um rund sieben Prozent ein und der Aktienhandel setzte für den Rest des Tages aus.
Bereits morgens war es zu einer 15-minütigen Aussetzung des Aktienhandels in China gekommen. Verursacht durch einen neuen Sicherungsmechanismus, der zum Zuge kommt, sobald es an der Börse heftige Schwankungen um mehr als fünf Prozent gibt (ab da wird von einem Crash gesprochen). Der Leitindex SCI endete mit 3.296, 26 Punkten.
Diese Talfahrt setzte weltweit alle anderen Börsen, die heute ihren ersten Handelstag hatten, unter Druck: Der Euro Stoxx50 verliert bis zum frühen Nachmittag 2,68 Prozent, der Schweizer SMI 1,9 Prozent, der französische CAC 40 kommt auf ein Minus von 2,36 Prozent, der Londoner FTSE 100 verliert 2 Prozent. Auch der amerikanische Dow Jones eröffnet mit minus 2,2 Prozent.
Die Berg- und Talfahrt an Chinas Börsen setzt sich somit in 2016 fort. Dem wirtschaftlichen Wachstum geht die Puste aus. Der Caixin-Einkaufmanager-Index (PMI) fiel von 48,6 Punkten auf 48,2 und bleibt damit seit Monaten unter der magischen Grenze von 50. Der PMI dient als Leitindikator für die gesamte chinesische Wirtschaft. Liegt er unter 50, was seit Ende März 2015 der Fall ist, deutet dies auf eine rückläufige verarbeitende Wirtschaft hin.
Zudem sind chinesische Anleger verunsichert, was den Wegfall einiger Stützungsmaßnahmen angeht. Die Regierung hatte seit Juli 2015 Anteilseignern, die mehr als fünf Prozent eines Unternehmens besitzen, verboten, ihre Aktien zu verkaufen. Dieses Verbot endet am Freitag.
Anleger sollten den Goldkurs im Auge behalten. Er ist heute der einzige, der nach oben strebt und sich aktuell um 1,8 Prozent auf 1.082 US-Dollar verbessert.
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