Auf die Banken rollt eine Flut neuer Regeln zu. Das Regelwerk wird als Basel III bezeichnet. Es soll dafür sorgen, dass Banken für die nächste Finanzkrise besser gerüstet sind. Basel III verschärft vor allem die Vorschriften für Risikovorsorge gegenüber den Vorgängern Basel I und Basel II. Außerdem soll Basel III auch außerhalb Europas greifen.
Banken brauchen hartes Kernkapital
Basel III fordert für die Risikovorsorge einen höheren Anteil von sogenanntem "harten Kernkapital" (Core Tier1). Es besteht nur aus dem Grundkapital einer Bank und den einbehaltenen Gewinnen. Hartes Kernkapital steht der Bank praktisch sofort zur Verfügung. Künftig muss die Quote von hartem Kernkapital bei 4,5 Prozent liegen. Das bedeutet, dass jeder Kredit zu 4,5 Prozent mit diesem Kernkapital abgesichert sein muss.
Hinzu kommt ein Puffer von noch einmal 2,5 Prozentpunkten hartem Kernkapital. In der Summe sind das 7 Prozent. Fällt die Kernkapitalquote unter diese 7 Prozent, muss die Bank Einschränkungen bei Dividendenzahlungen hinnehmen. Fällt das harte Kernkapital unter 4,5 Prozent, wird es kritisch für die Bank. Basel II schreibt bisher nur 2 Prozent hartes Kernkapital vor.
Basel III soll 2013 in Kraft treten und dann eine Übergangszeit von sechs Jahren einräumen. Verbindlich sollen die Regeln also erst 2019 sein. Inwieweit das Abkommen auch außerhalb Europas umgesetzt wird, steht noch nicht fest.
Basel III und die Banken
Die Sparkassen gelten als gut gerüstet. Sie verfügen schon jetzt über genügend hartes Kernkapital. Dasselbe gilt für die Genossenschaftsbanken. Vor Herausforderungen stehen die Geschäftsbanken. So will die Deutsche Bank zehn Milliarden Euro über eine Kapitalerhöhung einnehmen, auch um ihre eigen Risikovorsorge und die der Postbank zu stärken. Die Commerzbank darf nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" (SZ) für eine Übergangszeit die erhaltenen Staatshilfen ihrem harten Kernkapital hinzurechnen.
Basel III und die Finanzmärkte
Die Aktionäre dürften sich über Basel III kaum freuen können. Geld in der Risikovorsorge kann nicht arbeiten und bringt keine Gewinne ein. Es steht nicht zum Verleihen zur Verfügung. Einige Experten warnen deshalb davor, dass die Banken künftig mit Krediten knauseriger sein werden als bisher.