Die Unternehmensberatung McKinsey analysierte die 500 größten Banken weltweit. In Westeuropa und Deutschland kommt die Genesung der Banken aber nur schleppend voran.
Die Folgen der Finanzkrise haben die weltweiten Banken 2014 hinter sich gelassen und erzielen inzwischen wieder Fortschritte. Dieses Fazit zieht eine McKinsey-Analyse. Die 500 größten Geldhäuser steigerten ihren durchschnittlichen Ertrag aufs Eigenkapital (Return of Equity: RoE) im ersten Halbjahr 2014 auf 9,9 Prozent. Die Kapitalkosten liegen bei 11 bis 12 Prozent, was noch nicht ausreicht, um daran zu verdienen. Aus dem veröffentlichen Bericht "The Road Back: McKinsey´s Global Banking Annual Review" vom 16.Dezember 2014 geht hervor, dass die Banken in Westeuropa im Schnitt nur einen RoE von 2 Prozent verdienen und in Deutschland von 1,1 Prozent. Die US-Banken haben aller Voraussicht nach die Wende hinbekommen. Laut der Studie senkten sie ihre durchschnittlichen Kosten und legten bei den Einnahmen (2013: 144 Milliarden US-Dollar) zu. Die Prognose für 2014 ist ähnlich. In den Schwellenländern, vor allem China, schwächte sich das Ertragswachstum ab. China steht für 41 Prozent der Einnahmen der Schwellenländer, wo das Wachstum von 17,4 auf 14 Prozent fiel.
Deutschland unterdurchschnittlich
In Deutschland wird ein durchschnittlicher Ertrag aufs Eigenkapital von 8 Prozent erreicht, was im Schnitt in der Branche unterdurchschnittlich ist. Die Banken in Skandinavien erreichen einen RoE von 11 Prozent. Die Krisenländer in Südeuropa produzierten 2013 weiterhin Verluste. Das Firmenkundengeschäft schneidet weltweit nicht so gut ab wie das Filial- und Privatkundengeschäft.
Digitalisierung bleibt vorherrschendes Thema für 2015
Das Tempo der Marktumbrüche verschärft sich. Drei Trends sind nach dem McKinsey-Report zu erkennen: In einigen Schwellenländern (China, Kenia, Polen oder Türkei) überholen die örtlichen Anbieter-die etablierten Banken in der Entwicklung und profitieren von einer jüngeren und digitalisierten Bevölkerung. Neue Zielgruppen im digitalen Banking stoßen hervor. Kunden aus mittleren Alters- und Einkommensschichten nutzen den elektronischen Bankverkehr. Davor waren es überwiegend junge und überdurchschnittlich vermögende Kunden. Junge Unternehmen versuchen, in die Domäne der klassischen Banken einzudringen. Mehr als 12.000 neue Anbieter registrierten sich in dem Bereich der Finanzdienstleistungen mit moderner Technologie (Fintech).
Foto: © Gerd Altmann/pixelio
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