Die Bundesanstalt für Finanzaufsicht stoppt den Brennstoffhersteller German Pellets beim Einsammeln weiterer Gelder mit Genussrechten. 252 Millionen Euro hatte German Pellets bereits mit Anleihen eingesammelt. Doch die Refinanzierung einer der Anleihen ist ungesichert, teilte die BaFin mit.
Die German Pellets GmbH in Wismar ist nach eigenen Angaben mit rund drei Millionen Tonnen Holzpellets jährlich der weltweit größte Pelletproduzent und –händler. Doch das Unternehmen, das im Geschäftsjahr 2014 mit 628 Mitarbeitern einen Umsatz in Höhe von rund 593 Millionen Euro erzielte, hat Geldprobleme. Erst vergangene Woche hatten sie für den 10. Februar 2016 eine Gläubigerversammlung angesetzt.
Sie wollten ihren Gläubigern vorschlagen, die Anleihe WKN: A1H3J6, die am 1. April 2016 fällig wird, aufzuwerten und anzupassen. Die Gläubiger sollten einer Verlängerung von zwei Jahren und einer Zinsanspassung auf 5,25 Prozent sowie einer erstrangigen Besicherung durch 50 Prozent der Gesellschafteranteile an der Firma zustimmen. Es geht hierbei um 52,4 Millionen Euro.
Bereits beim Bekanntwerden dieser Verlängerungsperiode am 25. Januar 2016 rutschten die Kurse der insgesamt drei am Markt emittierten Anleihen massiv ab. Auch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform stufte das Unternehmensrating am 26. Januar von BB- (watch) auf C (watch) herab und begründete: "Sollte die Laufzeitverlängerung nicht beschlossen werden, sehen wir dennoch erhöhte Risiken für eine Zahlungsunfähigkeit bei Fälligkeit der Anleihe am 01.04.2016".
Nach Informationen von NDR 1 Radio MV soll die Produktion von German Pellets bereits an einigen Standorten still stehen. Der Grund seien ausbleibende Rohstoffe wegen unbezahlter Rechnungen.
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