Trotz Mini-Zinsen sind Anleger mit der Wertentwicklung ihrer Geldanlage in 2015 zufrieden. Allerdings nahm die Bereitschaft zur Geldanlage laut einer Umfrage in diesem Jahr auch ab, informiert der Bankenverband (BdB) in Berlin.
"Gut jeder zweite Anleger ist mit der Wertentwicklung seiner Anlage in diesem Jahr zufrieden", sagt BdB-Chef Michael Kemmer. Allerdings haben nur noch 48 Prozent der Deutschen in 2015 überhaupt ihr Geld angelegt. Im Gegensatz zum Vorjahr ein Rückgang um neun Prozent. Besonders Anleger in der Altersgruppe der 30 bis 39-Jährigen und der Senioren wären vorsichtiger gewesen.
"Die Anleger entscheiden sich überwiegend für konservative und risikoarme Anlageprodukte, die in der aktuellen Niedrigzinsphase aber wenig bis gar keine Rendite bringen", erklärt Kemmer.
Die meisten Anleger würden immer noch das klassische Sparbuch (31 Prozent, Mehrfachnennungen möglich) bevorzugen, gefolgt vom Tagesgeld (24 Prozent). Fondsanteile, die im Vergleich mehr Risiko beinhalten, kamen auf den dritten Platz (21 Prozent).
Für das kommende Jahr stehen bei den Anleger Immobilien ganz oben: 37 Prozent der Anleger würden bei ausreichenden Finanzen in 2016 eine Immobilienanlage bevorzugen. 28 Prozent bleiben dem Tages- und Festgeld treu, gefolgt vom Sparkonto beziehungsweise Sparplan.
Die Risikobereitschaft zur Anlage ist laut aktueller Umfrage des Bankenverbandes in Deutschland gesunken. Sieben von zehn Befragten können sich überhaupt nicht vorstellen, bei künftigen Geldanlagen ein Risiko einzugehen. Im Jahr zuvor waren es nur sechs von zehn.
Dieses Ergebnis sieht der Bankenverband eher kritisch, da eine Rendite nahe Null für einen langfristigen Vermögensaufbau beispielsweise für eine zusätzliche Altersvorsorge nicht ausreiche.
Das Marktforschungsinstitut GfK in Nürnberg erstellte diese repräsentative Umfrage für den Bankenverband Anfang Dezember mit 1.004 Befragten ab 18 Jahren.
Foto: ©Bankenverband