Wissenschaftler von der Universität Mannheim und der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) haben ein Programm entwickelt, das Verbrauchern hilft, Risiken und Chancen von Geldanlagen besser einzuschätzen. Das Programm kann kostenlos im Internet genutzt werden (www.behavioral-finance.de/risiko) und ist Teil eines Forschungsprojekts, bei dem die Wissenschaftler herausfinden wollen, welche Informationen hilfreich sind, damit Verbraucher ein besseres Verständnis für Geldanlagen entwickeln.
Bei dem Tool wird zunächst abgefragt, wie viel Geld wie lange angelegt werden soll. Anschließend zeigen Balkendiagramme die Wahrscheinlichkeit für Gewinne und Verluste an. Anschließend kann man die investierten Gelder neu in sichere und riskantere Anlagen verteilen. Dadurch soll das Risiko veranschaulicht werden, so dass die Verbraucher die Geldanlagen besser einschätzen können.
Laut vzbv fehlt es an verständlichen und vergleichbaren Informationen, die es den Verbrauchern ermöglichen, Geldanlagen richtig zu bewerten. Auch das Gesetz zur Stärkung des Anlegerschutzes, welches am 21. Juli im Kabinett verabschiedet werden soll, wird das Problem nach Auffassung des vzbv nicht lösen. Daher fordern die Verbraucherschützer ein einheitliches Informationsblatt, gesetzliche Standards für das Beratungsprotokoll und klare Vorgaben für Finanzvermittler bei der Erfassung der Risikobereitschaft von Anlegern sowie eine einheitliche Ausbildung für Finanzvermittler.