Indexzertifikate
Die Grundidee von Zertifikaten ist die Bündelung von bestimmten Basiswerten. Wenn zum Beispiel der Deutschen Aktienindex (DAX) ein stetes Wachstum verzeichnen kann, partizipiert der Anleger, der in Aktien eines DAX-Unternehmens oder in entsprechende Fonds investiert hat, nicht automatisch daran. Und selbst wenn seine Aktie steigt, kann der DAX insgesamt noch eine viel bessere Performance hingelegt haben. Mit einem Zertifikat kann man quasi den ganzen DAX kaufen, ohne die Aktien eines jeden DAX-Unternehmens ordern zu müssen.
Solche Indexzertifikate stellen auch einen Großteil der ausgegebenen Zertifikate dar. Sie bilden den Kurswert eines Aktien- oder anderen Index direkt oder in einem gewissen Verhältnis (z.B. 1:100) ab. Wenn der DAX also auf 5.900 Punkte geklettert ist, würde ein entsprechendes Zertifikat 59,- Euro Wert sein.
Neben Aktienindizes können Zertifikate aber auch die Entwicklung andere Indizes abbilden. Der Fantasie sind hier fast keine Grenzen gesetzt. Es gibt Zertifikate auf die Preisentwicklung von Rohstoffen wie Öl, auf Edelmetalle, Nahrungsmittel oder sogar auf das Wetter. Im Gegensatz zu Zertifikaten auf Aktienindizes handelt es sich hierbei um hochriskante Anlagen, die sich nicht für den klassischen Vermögensaufbau eignen.
Basketzertifikate
Zu den Indexzertifikaten gesellen sich die sogenannten Basketzertifikate. Hier bilden Aktien von einzelnen Unternehmen oder aus bestimmten Bereichen den Basiswert. In einem solchen Basket (engl. für Korb) können zum Beispiel die Aktien von der Telekom und Daimler gebündelt werden. Oder die ausgebende Bank legt nur Technologie-Aktien oder Wertpapiere aus einzelnen Ländern in den Korb, der den Basiswert darstellt.
Der Unterschied von Basketzertifikaten zu Aktienfonds ist, dass Fonds aktiv gemanagt werden. Das bedeutet, dass sich die Zusammensetzung von Fonds ständig ändern kann, da die Fondsmanager auf Marktentwicklungen reagieren und den Bestand des Fonds dementsprechend anpassen. Die Zusammensetzung des Zertifikat-Korbs bleibt hingegen über die gesamte Laufzeit unverändert.
Der Vorteil von Zertifikaten, die die Entwicklung von Indizes oder gebündelten Aktienwerten abbilden, ist das minimierte Risiko gegenüber der Investition in Einzelwerte. Im Prinzip funktionieren diese Zertifikate wie ein Aktienfonds und werden deshalb auch als fondsähnlich bezeichnet. Jedoch ist die Kursentwicklung von Indexzertifikaten häufig besser als die von Fonds, die ebenfalls indexorientiert anlegen. Denn nur den wenigsten Fondsmanagern gelingt es, die Kursentwicklung des jeweiligen Aktienindex zu kopieren bzw. sogar zu schlagen.
Darüber hinaus sind Zertifikate günstiger als Fonds. Während bei letzteren sowohl der Ausgabeaufschlag als auch die hohen Managementgebühren die Rendite drücken, fallen diese bei Zertifikaten regelmäßig nicht an. Lediglich der Spread, die Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs des Zertifikats, wandert einmalig in die Taschen der Banker.
Der Erfolg der Zertifikate hat die Finanzbranche dazu veranlasst, eine Reihe von Zertifikattypen zu entwickeln, mit denen die unterschiedlichsten Anlagestrategien verfolgt werden können. Neben den Basket- und Indexzertifikaten sind Discountzertifikate und Bonuszertifikate die wichtigsten Zertifikattypen.
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