Geldanlegen will gelernt sein. Als Laie kann man bei der Menge der Finanzprodukte jedoch schnell die Übersicht verlieren. Abhilfe schafft da ein Finanzberater. Mit dem nötigen Fachwissen und der Erfahrung kann dieser bei der richtigen Entscheidung helfen. Was einen guten Finanzberater auszeichnet, erfahren Sie hier.
Die wichtigste Regel zuerst: Man sollte sich immer klar machen, wer den Finanzberater bezahlt. Arbeitet dieser auf Provisionsbasis oder nur mit bestimmten Anbietern zusammen, wird sich auch seine Beratung daran orientieren. Bezahlt man den Berater selber, kann dieser unabhängig zwischen verschiedenen Finanzprodukten wählen.
Den richtigen Berater finden
Ein Finanzberater berät Kunden bei Geldanlagen, Krediten und Versicherungen. Der Titel "Finanzberater" ist allerdings rechtlich nicht geschützt. Daher lohnt sich immer ein Blick auf die Berufserfahrung, Ausbildungsabschlüsse und Referenzen.
Es gibt durchaus Berater, die neben Haftpflicht-, Kranken-, Pflege- und Rechtsschutzversicherungen auch bei Aktien und Bausparverträgen beraten. Hat man schon eine bestimmte Vorstellung von dem gewünschten Finanzprodukt, sollte man sich eher einen spezialisierten Fachmann suchen.
Daran erkennt man eine professionelle Beratung
Lassen Sie sich nicht von schicken Visitenkarten täuschen. Ob ein Finanzberater gut ist, erfährt man zum großen Teil aus dem Beratungsgespräch. Mit den folgenden Punkten lassen sich schwarze Schafe schnell ausortieren:
Im Gespräch sollte ein Berater:
- zuerst nach den Wünschen und der finanziellen Situation des Kunden fragen. Wie hoch ist die Risikobereitschaft, welche Absicherungen braucht der Kunde und was ist er bereit zu investieren? Nur wenn der Berater danach fragt, kann er auf den Kunden zugeschnittene Finanzprodukte empfehlen.
- dem Kunden Zeit lassen, sich zu entscheiden. Kunden mit ihren Entscheidungen unter Druck zu setzen ist wenig seriös.
- den Kunden nichts vorenthalten. Bei einer Rendite von 12 Prozent gibt es mit ziemlicher Sicherheit auch einen Haken. Diesen sollte der Berater von sich aus erwähnen.
- auf die Fragen des Kunden eingehen können. Gegenfragen oder ein Abwimmeln von Bedenken weisen auf Unprofessionalität hin.
- zuviele Fachbegriffe vermeiden. Damit will er entweder die Eigenschaften des Produkts verschleiern - oder er weiß selbst nicht genau, worum es sich handelt.
- über alle Kosten und Risiken sprechen, sowie mögliche Alternativen aufzeigen.
- dem Kunden die Möglichkeit geben, sich noch eine zweite Meinung einzuholen.
- ein Beratungsprotokoll erstellen, unterschreiben und dem Kunden übergeben.
Nach dem Gespräch
Hat man sich gut beraten gefühlt oder wurde man eher mit Angeboten überrumpelt? Letztendlich sollte man sich neben allen rationalen Überlegungen auch auf sein Bauchgefühl verlassen. Und eine wichtige Finanzentscheidung eventuell eine Nacht überschlafen.