Festgeld
Festgeld oder auch Termingeld ist eine Anlageform, bei der vorab ein fester Zinssatz über einen bestimmten Anlagezeitraum vereinbart wird. Ein Termingeldkonto bietet sich an, wenn man sein Geld für eine bestimmte Zeit fest anlegen möchte und auf den täglichen Zugriff auf das Konto verzichten kann. Dabei wird ein vertraglich festgesetzter Zinssatz garantiert, welcher von den Schwankungen der Marktzinsen unangetastet bleibt. Prinzipiell gilt: Je länger man das Geld anlegt, umso höher ist auch der Zinssatz. Allerdings sind die Geldhäuser in letzter Zeit dazu übergegangen, mit sogenannten Premiumlaufzeiten zu werben. Für Laufzeiten von 6 und 12 Monaten werden die höchsten Zinsen gezahlt, längere Laufzeiten werden nicht selten mit niedrigeren Zinsen bedient.
Beim Festgeld sind zwei Beendigungsvarianten denkbar. In der einen Variante wird das Festgeld nebst Zinsen nach Ablauf der Laufzeit automatisch auf ein zuvor festgelegtes Referenzkonto überwiesen. Bei der anderen Variante muss der Anleger das Festgeld nach Ablauf der Laufzeit kündigen. Spricht man zum Ablauf des Vertrages keine Kündigung aus, wird das Festgeld automatisch um die gleiche Dauer wieder verlängert. Die Wiederanlage erfolgt zum dann aktuellen Zinssatz. Man spricht von einer automatischen Prolongation.
Eine Minimaleinlage gibt es eigentlich auch beim Festgeld nicht. Gleichwohl sind Mindestanlagesummen nicht selten. Diese bewegen sich häufig zwischen 2.500,- und 5.000,- Euro. Die Laufzeiten beginnen bei einigen Anbietern schon bei 30 oder auch 90 Tagen, attraktiv werden die Angebote allerdings erst ab Laufzeiten von drei bis sechs Monaten. Festgelder können auch in Form von Sparbriefen angelegt werden.
Bundeswertpapiere
Eine der sichersten Geldanlagen bietet der Staat mit seinen Bundeswertpapieren. Hierzu zählen vor allem Bundesschatzbriefe und seit 1. Juli 2008 auch die Tagesanleihe des Bundes.
Bundesschatzbriefe existieren in 2 Varianten: Typ A hat eine Laufzeit von sechs Jahren und schüttet die Zinsen jährlich aus. Der Bundesschatzbrief Typ B läuft über sieben Jahre. Er zahlt die Zinsen nicht jährlich aus, sondern bündelt sie und legt sie wieder an. Somit wird beim Typ B der Zinseszinseffekt genutzt und eine Erhöhung des Ertrages erzielt. Die höchste Rendite erhalten die Sparer allerdings nur, wenn sie bis zum Ende durchhalten. Die Zinsen der Bundesschatzbriefe steigen über die gesamte Laufzeit an.
Neben der hohen Sicherheit (Schuldner des Schatzbriefes ist die Bundesrepublik Deutschland) ist die Möglichkeit der vorzeitigen Verfügung ein Vorteil des Bundeschatzbriefes. Nach einem Jahr Laufzeit können Anleger pro Monat über 5.000,- Euro verfügen. Wie bei allen Langzeitanlagen wirkt sich eine komplette vorzeitige Kündigung jedoch nachteilig auf die Rendite aus.
Die Tagesanleihe des Bundes
Mit der Tagesanleihe hat der Bund auch eine Art Tagesgeldangebot für Privatanleger im Programm. Es handelt sich hierbei um festverzinsliches Wertpapier, das täglich ge- und verkauft werden kann. Der Zinssatz für die Tagesanleihe ist, wie auch bei anderen Tagesgeldangeboten, variabel. Er orientiert sich am EONIA, einem Zinssatz für kurzfristige Geldausleihungen unter Banken. Wie die Tagesanleihe genau funktioniert und was beim Kauf zu beachten ist, haben wir in einem gesonderten Ratgeber zusammengefasst.
Bundesanleihen
Bundesanleihen sind börsengehandelte Wertpapiere, die von der Bundesrepublik Deutschland ausgegeben werden. Sie laufen in der Regel über 10 bis 30 Jahre, die Zinsausschüttung erfolgt jährlich. Ein Mindestanlagebetrag ist nicht erforderlich. Die langfristige Rendite liegt etwas höher als bei den nicht börsengehandelten Bundesschatzbriefen.
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