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Öl, Gold, Kupfer – die Rohstoffpreise im tiefen Fall 

Öl, Gold, Kupfer

Börsianer sprechen von einer Rohstoffkrise. Deutsche Unternehmer lächeln über günstige Einkaufspreise. Welche Auswirkungen spürt der Verbraucher – eine Banktip-Bilanz.

Zum Glück können Rohstoffe nicht wie Unternehmen pleitegehen – aber ihre Höhen und Tiefen hinterlassen merklich weltweite Spuren.

Wer noch Anfang des Jahres beim Goldpreis von rund 1.300 US-Dollar gezögert hat, Omas goldiges Armband zu verkaufen, der sollte jetzt nach weiteren 250 US-Dollar Verlust erst recht die Finger davon lassen. Denn spätestens in einem Jahr könnten wir diese wieder wettgemacht haben. Börsianer wissen, an Tiefpunkten wird eingekauft und nicht verkauft.

Aber warum fällt Gold trotz der weltweiten Kriegsherde? Schließlich ist es doch traditionell ein Krisenmetall. Aktuell sind es die guten wirtschaftlichen Daten und die Stärke des US-Dollars. "Bis zur Fed-Sitzung am 16. Dezember wird es zu keiner Erholung kommen. Danach ist eine Preisrallye durchaus vorstellbar", schätzt Ole Hansen, Rohstoffexperte der Saxo-Bank.

Beim Kupferpreis könnte einem richtig schlecht werden. Das rot glänzende Metall des Maschinenbaus, der Elektro- und Unterhaltungsindustrie befindet sich charttechnisch nicht nur im freien Fall, sondern ist ein Frühindikator für konjunkturelle Umschwünge. Lag Kupfer 2011 noch bei 10.000 US-Dollar, so ist der Preis bis Mitte 2014 auf 7.000 US-Dollar zurückgegangen und fiel Ende November 2015 sogar auf rund 4.500 US-Dollar.

Leider geben Ölkonzerne und Energieversorger ihre Einsparungen nur häppchenweise an die Verbraucher weiter. Täglich gut an den Tankstellen nachvollziehbar. Der Fall beim WTI Rohöl von 100 US-Dollar Mitte 2014 auf aktuell rund 42 US-Dollar ist nie wirklich beim Autofahrer oder Heizöl-Kunden angekommen.

Einziger Trost beim Heizöl: Der Bundesgerichtshof erlaubt jetzt einen Widerruf von Heizöl-Bestellungen (Az.: VIII ZR 249/14) – solange noch kein Heizöl geliefert worden ist. Wer also ein tägliches Auge auf die stark schwankenden Preise hat, kann hier beim Einkauf gut verhandeln.

 "Der sechswöchige Ausverkauf im Rohstoffsektor wurde angesichts einiger bevorstehender kritischer Events, wie beispielsweise dem Opec-Meeting am 4. Dezember, vorerst unterbrochen", sagt Hansen. Und prognostiziert: "Bei diesem Meeting wird sich Saudi-Arabien als größter Ölproduzent insbesondere der Kritik der ärmeren Opec-Mitglieder stellen müssen, die zunehmend mit Gewinneinbußen zu kämpfen haben."

Die Finanz-Experten der Commerzbank sehen das Opec-Treffen in Wien ähnlich: "Eine Förderkürzung ist trotz des offiziellen Bekenntnisses Saudi Arabiens zur Preisstabilisierung unwahrscheinlich, da davon Konkurrenten wie Russland, die Schieferölförderung in den USA und der Iran profitieren würden."

Wer mit einem neuen fahrbaren Untersatz liebäugelt, könnte jetzt richtig gut zum Zuge kommen: Die Rohstoffe für die Fahrzeugproduktion sind so niedrig wie seit Jahren nicht mehr, deshalb lässt sich hier beim Neukauf mit dem Händler bestimmt um einen Satz Gratis- Winterreifen verhandeln. Das Benzin bleibt voraussichtlich erst einmal auf dem niedrigen Niveau, die Geldschwemme der EZB ermöglicht uns weiterhin Mini-Kreditzinsen und mit dem schwachen Euro lässt sich nichts Besseres anstellen, als ihn mit vollen Händen auszugeben.

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